1. §1300 Und Was Danach Geschah


    Datum: 03.07.2025, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... Schenkel. Grün, ich muss jetzt schalten. Dazu muss ich meine Hand unter seiner weg ziehen, und jetzt liegt seine Hand auf meinem Schenkel. Fühlt sich gut an. Diesmal nicht mehr bloß auf der Außenseite. Und jedes Mal, wenn ich Gas gebe oder bremse, rutscht sie ein bisschen hin und her. Gerade so viel, dass es interessant bleibt, ohne mich vom Fahren allzu sehr abzulenken. Ein ganz schön raffinierter Verführer! Aber besser so: vielleicht bin ich wirklich nicht mehr richtig zurechnungsfähig -- fahrtüchtig, mein ich. Aber bei so wenig Autos, wie um diese Zeit noch unterwegs sind, kommen wir gut durch. So, jetzt sind wir schon in meiner Straße, nur noch in die Garage und dann zu mir rein. Als ich die Tür aufschließe legt er mir wieder die Hand auf den Po. Und es fühlt sich so gut an!)
    
    „So, das ist mein Reich."
    
    (Dass ich eine Strumpfhose angezogen habe, war vielleicht doch nicht die beste Idee - für das, was wir jetzt vorhaben, wären halterlose Strümpfe besser gewesen. Also: für das, wasich vorhabe. Er hat sich noch nicht erklärt. Dass wir geflirtet haben, das bisschen Gefummel, das heißt noch nichts Verbindliches, das weiß ich zur Genüge, das hab ich schon als Teenie gelernt. Ein Paar hätte ich zumindest gehabt. Wäre erotischer gewesen. Aber wer konnte schon damit rechnen? Ich hatte keine derartigen Erwartungen an den Abend. Bei Handke denkt man wirklich nicht an Erotik!)
    
    Er steht interessiert vor meiner Wohnzimmerwand.
    
    „Schau dich ruhig um. Ich hol uns noch schnell ...
    ... einen Wein aus dem Keller."
    
    (Da unten ist es auch kühler. Mir ist so heiß! Sogar zwischen... Jetzt könnte ich die Strumpfhose natürlich ausziehen. Das wäre aber doch zu offensichtlich, mit nackten Beinen wieder zurückzukommen. Ordinär. Ich glaub, ich nehm' den guten Bordeaux. Und auf dem Rückweg schnell noch im Schlafzimmer verschwinden und die halterlosen anziehen, bringt auch nichts -- die haben eine ganz andere Farbe, das fällt genauso auf. Allzu offensichtlich darf die Einladung auch nicht sein. Noch kann er sich höflich nach einem Glas verabschieden, ein Taxi nehmen, und keiner hat sein Gesicht verloren. Nicht, dass er meint, ich hab's nötig, mich an ihn ranzuschmeißen! Hoffentlich hat er nichts gegen viel Tannin. Nein: wenn er mich will, dann nimmt er mich auch in einer altmodischen Strumpfhose. Eine mittelalte Frau nach einem alten Wein. Vielleicht gleich auf meiner großen Sitzlandschaft im Wohnzimmer? Als ich sie mir nach der Trennung gekauft habe, wollte ich eine riesige Polsterfläche, damit ich mich bequem darauf hinlümmeln kann. Aber schon im Möbelhaus hab' ich mich gefragt, wie es wäre, darauf noch mit einem anderen Lümmel zu liegen? Oder unter... oder wie auch immer!)
    
    „Hallo, hier bin ich wieder. Ich hoffe, du magst einen kräftigen...."
    
    (O nein, nicht das! O wie peinlich! Manu! Das hatte ich schon längst vergessen, und ausgerechnet dieses Album muss er in die Hand nehmen! O nein, was mache ich jetzt? Ich verkrümle mich erstmal in die Küche, tu so, als ob ...
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