Miranda 02 - Die Ankunft
Datum: 07.07.2025,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... Unterschied konnte man jedoch belegen: Da wir über sehr viel leistungsfähigere Rechner verfügten, war die praktische Anwendung numerischer Methoden so verbreitet, dass sie als völlig normal galt. Auf der Erde galt das immer noch als eine Art Ausnahmewerkzeug, zu dem man nur griff, wenn es nicht anders ging. Diese Aussage ist allerdings unsicher, denn die Pinta sammelte vor 10 Jahren Daten auf, die sicher nicht alle brandaktuell waren.
Die obenstehende Beschreibung konzentriert sich auf das Teilgebiet Mechanik, aber solche Beschreibungen könnte man auch für die Elektrophysik und andere Teilgebiete anfertigen.
Nun kommt ein Schritt, der etwas mehr überrascht: Die Physiker auf der Erde begannen sich vor etwa 100 Jahren bewusst zu werden, dass ihre Modelle nur gelten, wenn man davon ausgeht, dass gewisse Dinge konstant sind. Dabei geht es teilweise um physikalische Grössen, also um Angaben, die aus einer Zahl und einer Masseinheit bestehen. Die betreffenden Grössen tragen dann auch Bezeichnungen, die das Wort 'Konstante' enthalten, z.B. die Gravitationskonstante. Auch hier unterscheidet sich die irdische Physik nicht essentiell von der primanischen.
Dann gibt es Dinge, die keine physikalischen Grössen sind, aber dennoch Anlass zu einer Diskussion geben, ob sie konstant sind. Die bekannteste solche 'Nicht-Grösse' ist der Gesichtspunkt, also der Punkt, von dem aus der Beobachter beobachtet. Dass dieser eine Rolle spielen kann, haben die irdischen Physiker vor rund 100 ...
... Jahren bemerkt. Das hat dann zur sogenannten Relativitäts-Theorie geführt. Sie haben sich vor allem auf das Szenario konzentriert, in dem es zwei Beobachter gibt, die sich relativ zueinander bewegen, also eine Relativgeschwindigkeit grösser Null vorhanden ist. Sie haben erfolgreich dargestellt, dass die Zeit gewissermassen nicht mehr konstant ist, sondern eben relativ. Sie haben aber etwas vernachlässigt, nämlich die Frage, was passiert, wenn sich die Relativgeschwindigkeit ändert, also eine Beschleunigung grösser Null vorhanden ist.
Genau das war auch auf Primus so, bis die von Kampsax beschäftigten Forscher herausfanden, dass diese Frage entscheidend ist.
Warum diese Frage entscheidend ist, das konnte mir Parton in der Zeit, die wir uns nahmen, nicht wirklich verständlich machen. Kapiert habe ich nur, dass dieses Fragen nach Änderungen und dann Änderungen der Änderungen mathematisch mit Hilfe der Differenzialrechnung exakt dargestellt werden kann. Die Leute sprechen von der ersten, zweiten, dritten usw. Ableitung nach der Zeit. Dadurch stösst man zu immer kleineren Differenzialen vor, und da liegt der Hase im Pfeffer. Gemerkt habe ich mir auch noch, dass zu den nötigen Grundlagen neben der Relativitätstheorie auch die sogenannte Quantenphysik gehört. Das ist gewissermassen die Wissenschaft von den extrem kleinen Dingen. Sie war vor rund 100 Jahren auf der Erde ebenfalls bekannt. Es war auch allgemein anerkannt, dass die Quantenmechanik nicht unbedingt anschaulich, aber ...