1. Zugabe!


    Datum: 05.10.2018, Kategorien: BDSM

    ... um eine sexuelle Dimension zu bereichern und so zu einem ganzheitlichen, alle Sinne ansprechenden Genuss werden zu lassen.
    
    Helena mochte keine klassische Musik. Ihre ursprüngliche Indifferenz hatte sich in den letzten Wochen in eine reflexhafte, körperliche Abneigung verwandelt. Seit sie auf Hagens Betreiben hin intime Bekanntschaft mit den Werken berühmter Komponisten schließen musste, reichte die bloße Nennung von Namen wie Bach, Beethoven oder Brahms bereits aus, um ihr physisches Unbehagen zu bereiten. Obwohl Hagen mit diesem Effekt gerechnet hatte, war er doch überrascht, als er im Gegenzug an sich selbst beobachtete, wie ihn bereits der bloße Gedanke an klassische Musik sexuell erregte; der Prozess der Konditionierung war offenbar keine Einbahnstraße. Soweit er wusste, hatte Dr. Pavlov dieses Phänomen in seinen Schriften nie erwähnt, vermutlich weil er bei seinen Experimenten im Gegensatz zu Hagen einen Versuchsaufbau gewählt hatte, bei dem das Bewahren der notwendigen wissenschaftlichen Distanz zum Untersuchungsobjekt kein Problem darstellte: Sabbernden Hunden fehlten die weiblichen Schlüsselreize, die Helena reichlich zu bieten hatte.
    
    Angefangen mit ihren langen Beinen, dem straffen Bauch, den festen Brüsten und ihrem schlanken Hals entsprach sie ganz dem gängigen Schönheitsideal. Was für ihren Körper galt, traf auch auf ihr Gesicht zu, in dem als Erstes die lebendigen, hellbraunen Augen unter der hohen Stirn die Aufmerksamkeit gefangen nahmen. Eine gerade Nase, ...
    ... hohe Wangenknochen und ein sinnlicher Mund fügten sich harmonisch ein und trugen das ihre zu Helenas atemberaubendem Aussehen bei. Letzteres wurde aktuell allerdings beeinträchtigt durch das Knebelgeschirr, dessen Riemen ihren Kopf fest umspannt hielten und einen stramm aufgepumpten Latex-Ballon in ihrem Mund fixierten. Oder man empfand umgekehrt ihren Anblick durch die strenge Knebelung als umso attraktiver - zumindest wenn man sich Hagens Sicht der Dinge zu eigen machte, der Helenas übliche Mitteilungsfreude für eine ihrer weniger liebenswerten Eigenschaften hielt.
    
    Hagen legte die Kopfhörer ab, erhob sich von der Liege und stand mit drei großen Schritten neben seiner Sklavin. Sanft strich er ihr das schweißnasse Haar aus der Stirn. Sie schmiegte ihren Kopf an seine Handfläche, dann blickte sie mit flehenden Augen zu ihm auf und brabbelte bemüht, aber komplett unverständlich in ihren Knebel. Hagen musste bei ihrem herzerweichenden Hundeblick unwillkürlich schmunzeln.
    
    „Oh nein, Ich bin nicht aufgestanden, um Dich zu befreien, keineswegs."
    
    Stattdessen ging er hinter Helena in die Hocke und begann, angefangen bei ihren Beinen, den Sitz ihrer Fesseln zu prüfen.
    
    Schwere Manschetten aus schwarzem Leder lagen eng um ihre Fußgelenke. Kleine Schlösser sicherten die Schnallen gegen unbefugtes Öffnen. Eine lange Metallstange verband die Fußfesseln und zwang Helena, ihre Beine weit gespreizt zu halten und auf ihren Zehenspitzen zu balancieren. Hagen ließ seine Hände langsam ...
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