Sonntags-Fick
Datum: 20.06.2019,
Kategorien:
Romantisch
... immer wieder LKWs und andere Fahrzeuge entgegen, bis auf einmal bei einem der entgegenkommen LKWs ein Reifen platzte und dieser Reifen unter dem LKW vor uns durchschlug.
Es passierten zwei Sachen gleichzeitig. Der Reifen schlug bei uns in die Motorhaube und unser Auto überschlug sich sofort. Der LKW vor uns hatte auf einmal ein Lenkproblem, schlug nach links aus und kippte um. Wir rutschten mit unseren Auto bis an den LKW heran. Er hatte einen Tank mit einer leicht entflammbaren Flüssigkeit geladen. Dieser explodierte und wir wurden wieder nach hinten geschleudert und wir kamen vor einem uns folgenden LKW zum Stehen. Unser Auto brannte und der LKW-Fahrer und ich zerrten Astrid aus dem Auto. Sie war bewußtlos und ein Stück Metall steckte in ihrer Brust."
Er seufzt: "Auf der Geburtsurkunde von Lizzy steht eine Landstraße und ein Straßenkilometer als Geburtsort.
Astrid ist noch vor Ort gestorben. Bis der Krankenwagen und Hunschrauber da waren, hatte ich Lizzy entbunden.
Dabei war ich selbst nicht unverletzt."
Er knöpft sein Hemd am Ärmel auf und zieht sein Hemd ein wenig nach oben.
Ich hatte die Narbe schon beim ersten Treffen gesehen, aber sie zieht sich am Arm entlang. Vermutlich eine Glasscheibe, die dort entlanggeschrammt ist.
Ich schaue ihn sprachlos an und er wird rot: "Ich bin drüber weg, glaube ich, aber wir werden die nächsten Wochen und Monate sehr eng miteinander arbeiten. Das Lizzy dich so akzeptiert, finde ich total toll. Aber auch wir müssen ...
... uns kennen, damit wir in einer Veranstaltung oder Diskussion nicht falsch aufeinander reagieren. Normalerweise lernt man sich nämlich vorher kennen, bevor man einen Sprung ins kalte Wasser macht."
Er versucht, mit dem Spruch die getrübte Stimmung etwas aufzuheitern, aber das gelingt ihm nur in Teilen.
Wir schweigen uns weiter an und ich überlege, was man in so einer Situation sagen kann. Nichts, Beileid, irgendwie alles falsch.
Also folge ich meinem Bauchgefühl. Ich stehe auf, setze mich neben ihn und lege meine Hand auf seinen Arm, ganz bewusst auf die Narbe: "Es tut mir sehr leid für deine Frau und für dich. Aber mit Lizzy hast du ein total tolles Mädchen gefunden."
Ihm fließen jetzt Tränen die Wangen herab. Er dreht sich zu mir und gibt mir einen Kuss auf die Wange: "Dankeschön, das bedeutet mir viel."
Ich nehme ihn in den Arm und er lässt sich fallen.
Nach einer Weile drückt er sich von mir weg und schaut mich nervös an: "Zu viel? Zu ehrlich?"
Ich schüttle schnell den Kopf: "Nein, ganz bestimmt nicht, ich finde es gut, dass du mir das erzählt hast. Ich wusste, dass etwas war, du warst bei Berührungen immer sehr ängstlich. Ich weiß jetzt warum und andererseits weißt du jetzt, dass ich keine Angst vor dir habe."
Ich lehne mich an ihn und Fred drückt meine Hand.
"Und du?", fragt er plötzlich. "Du hast gestern abend so fürchterlich geweint. Wenn ich nicht gewusst hätte, das Beatrice bei dir ist, dann wäre ich gekommen."
"Es ist ... na ja, es ...", ...