1. Die Diebin - 06


    Datum: 21.06.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Es hat einige Zeit gekostet, die Geschichte fortzusetzen. Ich hoffe dennoch, es tut der Geschichte gut, sie zu Ende zu führen. Wer die vorherigen fünf Teile nicht kennt, sollte zuerst die und auch die Sidestory „Der Boss" lesen.
    
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    Es herrschte große Ratlosigkeit am Esstisch der d'Houds. Viktor und Marja saßen sich schweigend gegenüber. Nur das Ticken der Wanduhr war im Raum zu hören. Es war mitten in der Nacht. Viktor war gerade aus dem Krankenhaus zurück. Marja hatte sich von Jorgos nach Hause bringen lassen. Eigentlich war sie die Woche über bei ihm. Es war Marja, die die Stille durchbrach.
    
    „Was ist los mit Mama? Es ging ihr doch blendend. Wieso hatte sie einen Kreislaufkollaps?"
    
    Wieder machte sich Stille am Tisch breit. Marja kannte ihre Mutter Eni als willensstarke und ausgesprochen geradlinige Frau, die sich durch nichts umwerfen ließ. Wieso sie nun mit Kreislauf- oder Nervenzusammenbruch umgefallen war und deshalb ins Krankenhaus muss, musste eine Ursache haben. Nach weiteren zähen Minuten der Stille versuchte sie es deshalb noch einmal.
    
    „Papa!", setzte Marja mit einem tiefen Seufzer an, „so sprich doch und sag endlich, was los ist. Warum zur Hölle ist Mama zusammengebrochen?"
    
    Viktor schüttelte unmerklich den Kopf. Er starrte jetzt bereits seit einiger Zeit nur auf seine zusammengefalteten Hände, die vor ihm auf dem Tisch lagen. Nach Sekunden der Stille setzte er wenigstens zu einer Antwort an.
    
    „Ich bin ratlos, Marja."
    
    Nun war es Marja, die ...
    ... den Kopf schüttelte.
    
    „Nein, nein, nein. Erzähl mir endlich, was passiert ist."
    
    Viktor holte tief Luft: „Ich kam später heim, wir hatten unseren wöchentlichen Treff bei den Rettungsschwimmern." Den Grund seiner Verspätung, die Eskapade mit Saskia, erwähnte er nicht. Diese Baustelle galt es später noch zu schließen. Saskia hatte bereits WhatsApp Nachrichten gesendet.
    
    „Eni saß am Tisch und starrte auf ihr Handy. Sie war kreidebleich. Dann faselte sie etwas von einer Erpressung und dass sie nicht bereit wäre, einen Cent zu zahlen."
    
    „Aber Papa!", erwiderte Marja, „wer sollte Mama erpressen, wegen was?" Sie stand abrupt auf und wurde aktiv.
    
    „Wo ist Mamas Handy. Sag schon!"
    
    Auf die Idee war Viktor noch gar nicht gekommen. Aber der ersten Hoffnung wich sofort Ernüchterung.
    
    „Vergiss das Marja. Selbst wenn es hier ist, es ist gesperrt. Nur Eni hat Zugang dazu."
    
    Marja tippte auf ihrem Handy und drückte auf den Kontakt, der mit „Mama" beschrieben war. Sie schaute Viktor an.
    
    „Nein, hat sie nicht. Ich musste meinen Fingerabdruck als -- sozusagen -- Sicherheit für sie hergeben. Du weißt doch, dass sie alles durchplant und...", weiter kam Marja nicht.
    
    Unter der Eckbank begann es erst zu brummen und dann startete ihr Lieblingssong von den Doors, Break On Through. Sie musste es beim Umfallen unter den Tisch gewischt haben. Marja und Viktor rutschten sofort beide unter den Tisch.
    
    Viktor bekam das Gerät zuerst zu fassen. Er tippte den Anruf weg, das Lied verklang ...
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