1. Argonauta Kapitel 08-11


    Datum: 01.07.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... war. Julia goss das blubbernde Wasser in eine Tasse, die sie schon mit ihrem Teeei bestückt hatte und sofort breitete sich der angenehm frische Earl-Grey-Duft mit seiner charakteristischen spritzigen Note von Bergamotte im Raum aus. Sie ließ den Tee exakt drei Minuten lang ziehen, entfernte dann das Teeei, gab drei Löffel Zucker in den Tee und einen kleinen Spritzer Zitronensaft hinzu, rührte einmal kurz um und verbrannte sich beim Ablecken des Löffels fast den Mund. Dann schnitt sie sich ein Brötchen auf, bestrich es mit Butter und Konfitüre und ließ es sich schmecken. Das schmeckte tausendmal besser alsVegemite!
    
    Nachdem sie fertig gefrühstückt hatte, sprang sie noch einmal kurz unter die Dusche, rasierte sich Beine, Achseln und, bis auf ihren schmalen Landing Strip, den Intimbereich. Anschließend, nachdem ihre Haut wieder überall seidig glatt war, trocknete sie sich gründlich ab.
    
    Immer noch nackt schlich sie geschwind ins Wohn- und Schlafzimmer und zog sich an. Es war immer noch drückend heiß, also entschied sie sich für sommerliche Klamotten: bequeme Unterwäsche, ein Paar Sneakersöckchen, eine kurze Jeanspants -- zum Glück hatte sie sich die Beine frisch rasiert -- und ein figurbetonenes cremefarbenes T-Shirt. Die restlichen Sachen verstaute sie in ihrer Reisetasche, die sie unter dem Bett hervorholte. Sie waren schnell verstaut und nachdem sie die Küche abgeputzt und die restlichen Sachen aus dem Badezimmer geholt, in eine Kulturtasche verstaut und diese ...
    ... schließlich ebenfalls in ihre Reisetasche gestopft hatte, war sie bereit für das große Abenteuer.
    
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    Im Hafen von Brisbane herrschte schon emsiges Treiben. David Fisher stand am Kai und gestikulierte wild mit den Armen wedelnd. Die Hafenarbeiter waren damit beschäftigt, noch die letzten Kisten mit einem Kran an Bord des Forschungsschiffs zu bringen. Als er Julia sah, winkte er ihr aus der Ferne freudig grinsend zu.
    
    „Guten Morgen", sagte Julia fröhlich.
    
    „Morgen, Julia", entgegnete Fisher. „Schon wach? Ich hatte dich erst amArvo erwartet."
    
    Julia zuckte mit den Schultern. „Ich konnte nicht mehr schlafen."
    
    „So aufgeregt?"
    
    „Nein, die Hitze. Hätte mich fast umgebracht."
    
    Fisher lachte. „Typisch, Europäer. Wenn wir erst den südlichen Wendekreis überschritten haben, wird es noch schlimmer. Hoffentlich kriegst du keinenTroppo."
    
    „Tja", sagte Julia nachdenklich, „vielleicht hätte ich mich doch besser für eine Antarktis-Expedition melden sollen."
    
    „Noch kannst du dich um entscheiden."
    
    „Auf gar keinen Fall. Ich werde mich schon anpassen."
    
    „Wie du meinst."
    
    „Wenn Darwin sich von seiner Seekrankheit nicht hat abbringen lassen, wird mich doch wohl das bisschen Wärme nicht abschrecken."
    
    Fisher klopfte Julia auf die Schultern. „Warte nur ab, du wirst dich schon noch ans Klima gewöhnen und danach nie wieder zurück ins kalte Europa wollen."
    
    „Gut möglich."
    
    Fisher zeigte auf die schwere Reisetasche, die Julia umklammert hielt. „Willst du deinen Seesack erst ...
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