1. Die Galamex-Saga - Teil 02


    Datum: 16.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... wuchsen! Ich war regelrecht hypnotisiert. Solche Bilder kannte ich nur von Aufnahmen der alten Erde. Heutzutage war die Wiege der Menschheit überbaut, die wenigen grünen Flecken die noch übrig waren wohlbehütet und nur den Gutbetuchten zugänglich. Die einstigen Lungen der Erde waren durch riesige Maschinen ersetzt worden, die die Luft wiederverwerteten, während nahezu sämtliche Nahrungsmittel aus den Kolonien importiert werden mussten. Es gab zwar inzwischen neue Planeten, die der einstiegen, grünen Erde glichen, doch auch diese waren den Reichen vorbehalten.
    
    Die Schwebebahn verlor an Geschwindigkeit.
    
    "Nächster Halt, Ornellas Beauty, Altstadt."
    
    Ich beschloss, bei diesem Halt auszusteigen. Nicht zuletzt, weil mir die alte Frau trotz allem irgendwie unheimlich war. Ich verabschiedete mich, doch bevor ich gehen konnte, ergriff sie meine Hand und küsste sie.
    
    "Leben sie wohl, mein Engel! Mögen die Sterne ihren Weg mit Glück bescheinen!"
    
    Die sogenannte 'Altstadt' wirkte wie der Nachbau einer historischen Ortschaft. Die meisten Häuser waren aus Holz und Stein, selbst die wenigen aus Beton hatten etwas Altertümliches an sich. Geteerte Strassen waren von Bäumen und Sträuchern gesäumt, während sich zwischen einigen der Häuser enge Gassen aus Kopfsteinpflaster schlängelten. Hätte ich es mit einem einzelnen Wort beschreiben müssen, dann wäre 'idyllisch' am zutreffendsten. Kein Wunder, dass Albert von seinem Heim geschwärmt hatte! Wenn sein Haus so aussah wie diese hier, ...
    ... dann hätte ich wohl auch gerne Zeit dort verbracht! Ich schritt eine der Gassen entlang. Da es nach wie vor Mittagszeit war, waren kaum Leute unterwegs. Aber wann immer ich den Weg mit jemandem kreuzte, wurde ich von oben bis unten gemustert.
    
    Am Ende der Gasse entdeckte ich ein einladendes Strassencafé, an dessen Tischen jede Menge Leute Erfrischungen zu sich nahmen und sich unterhielten. Der Duft von Kaffee drang in meine Nase. Ich näherte mich, um nachzusehen, ob noch ein Tisch frei war. Ein Kaffee in der Mittagssonne klang zu verlockend. Zudem hatte ich keine Ahnung, wo ich Cygnus überhaupt finden sollte. Vielleicht konnte mir ja jemand im Café weiterhelfen.
    
    Als ich mich näherte, verstummten sämtliche Gespräche, und alle Blicke richteten sich auf mich. Selbst der Kellner, der gerade dabei war einem älteren Pärchen Getränke zu servieren, hielt inne und starrte mich an. Ich blickte in die Runde.
    
    "Okay! Das reicht! Irgendjemand hier muss mir jetzt erklären, warum ich von jedem so angestarrt werde!!"
    
    Ein grauhaariger Mann, vermutlich der Besitzer, trat aus dem Inneren des Cafés und blickte mich verwundert an. "Ornella?"
    
    "Woher kennen sie meinen Namen?!? Sind wir uns schon mal begegnet?!"
    
    "Sie mir wohl kaum", meinte er freundlich. "Ich hingegen sehe sie inzwischen jeden Tag. Kommen sie."
    
    Er führte mich einige Gassen entlang, bis wir einen grösseren Platz erreichten. In dessen Mitte stand eine riesige Statue -- von mir!
    
    "WARUM STEHT DA EINE ... EINE ... DAS ...
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