1. Die Galamex-Saga - Teil 02


    Datum: 16.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... Ornella und das 'sie' lassen wir ganz weg. Dann suche ich schwarze Strümpfe -- und Strapsen."
    
    "Wie jene der Frau auf dem Bild?", fragte sie grinsend und deutete hinter mich. Ich drehte mich um. Irgendwie war es nicht wirklich überraschend, dass auch dort eine Replika des Posters aus Cygnus' Büro hing. Ich seufzte.
    
    "War ja klar!"
    
    "Das hat uns Cygnus höchstpersönlich vor einigen Stunden geschenkt. Er steht logischerweise auch auf unserer VIP-Liste."
    
    Ich horchte auf. "Cygnus war hier? Äh -- einfach so, oder ... hatte er einen Wunsch?"
    
    "Eine Kommisionsarbeit", antwortete Sonya spitzbübisch. "Aber mehr werde ich nicht verraten! Diskretion wird bei Aphrodite und Eros grossgeschrieben."
    
    Ich überlegte, ob ich weiter bohren sollte. Die Neugier war schier unerträglich. Aber etwas in Sonyas Blick verriet, dass ich es bestimmt von Cygnus selbst erfahren würde.
    
    "Na schön. Also: Strümpfe und Strapsen -- und schwarze Unterwäsche!"
    
    "Bitte hier entlang."
    
    Kapitel 13 -- Cygnus
    
    Ich war gerade dabei, Belinda Maxwells genetischen Entwurf mit Alejandra im Detail zu besprechen, als mich Sakura Ishihara, unsere Geschäftsleitungs-Sekretärin, anrief.
    
    "Cygnus? Du musst dringend in dein Büro kommen."
    
    "Okay, worum geht es?"
    
    "Es ist ein Notfall", antwortete die ältere Japanerin ungewohnt knapp und beendete das Gespräch ohne weiter ins Detail zu gehen. Ich runzelte die Stirn, machte mich jedoch sogleich auf den Weg. Als ich die oberste Etage erreichte, sass Sakura ...
    ... nicht wie üblich am Empfang und war auch sonst nirgendwo zu sehen. Das war an sich nicht aussergewöhnlich, da sie oft von Henry und vor allem Alina in deren Büros zitiert wurde. Trotzdem war ich etwas ungehalten darüber, weil ich mir mehr Details ihrerseits zu diesem Notfall erhofft hatte.
    
    Ich trat in mein Büro. Mein Herz setzte einen Schlag aus.
    
    Am Schreibtisch neben dem meinen, wo manchmal Sakura arbeitete, wenn sie unter meiner Anleitung Dokumente für mich erstellte, sass Ornella -- als zum Leben erwachter Traum. Sie sah bis ins kleinste Detail genau so aus wie die längst vergangene Schauspielerin auf dem Poster.
    
    Sie blickte erschrocken auf. "Direktor Montichiari! Ich hatte sie nicht so früh zurückerwartet, Herr Direktor! Leider konnte ich die Verträge, um die sich mich gebeten hatten, noch nicht fertigstellen. Bitte seien sie mir nicht böse."
    
    Das Tier in mir erwachte brüllend zum Leben und verlangte nachdrücklich, dass ich sofort über sie herfiel. Obschon meine Säfte bereits kochten, zwang ich es -- irgendwie -- zur Ruhe. Die Situation war zu magisch, als dass ich sie wie Fast Food hätte herunterschlingen wollen. Was sich mir hier bot, war eine raffinierte Delikatesse, die eine gebührende Wertschätzung in Form von Geduld und Zeit beanspruchte.
    
    "Signorina Rossi", begann ich, langsam auf sie zuschreitend. Ornella unterbrach mich mit einem verwirrten Blick.
    
    "Rossi? Sie verwechseln mich da mit jemandem, Herr Direktor. Mein Name ist Muti."
    
    "Bitte verzeihen ...
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