1. Freund oder Feind?


    Datum: 23.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... seine heilende Wirkung, aber weder seine euphorisierende noch seine abhängig machende. Es wurde zu dem, was nun im Rest der Galaxis als SEL bekannt ist."
    
    Stefan nickte. "Ich fürchte, ich weiß, was jetzt kommt."
    
    "Du ahnst es nicht einmal. Ich weiß nicht, wer von den Mitarbeitern zuerst auf die Idee kam, das minderwertige SEL als Drogen zu verkaufen. Aber mit einem mal wollte man immer mehr SEL von uns Sasa haben. Wir weigerten uns. Dann wurden die ersten von uns erschossen, um das SEL zu extrahieren. Einige Menschen, die nicht mitmachen wollten, auch. Wir anderen flohen in unsere Städte tief unter der Erde."
    
    "Das ist ja grauenhaft."
    
    "Seitdem leben wird immer auf der Flucht, immer in Angst. Immer wieder werden einige von uns gefangen, denn wir müssen ab und zu nach oben kommen. Meist werden sie sofort getötet. Pro Sasa erhält man circa 3 Milliliter SEL. Einige dürfen sich im Hafen als Huren verdingen und versuchen, Außenweltlern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Solange sie mehr verdienen, als ihre paar Milliliter SEL wert sind, lässt man sie am Leben."
    
    "Das muss die Welt erfahren!"
    
    "Sie werden mit allen Mitteln versuchen, das zu verhindern. Deshalb solltest du getötet werden."
    
    "Ich werde es tun. Ich sorge dafür, dass die ganze Galaxis von den Sasa erfährt."
    
    "Wie?" Er konnte im Fels eine Bewegung wahrnehmen, wie ein Kopfschütteln. "Du wirst gejagt. Dein Schiff ist vermutlich schon abgeflogen, mit einer Ladung SEL an Bord. Du sitzt hier unten, alleine ...
    ... und nackt, mitten in der Wildnis, abhängig von SEL. Nein, ich habe keine Hoffnung mehr. Aus dir spricht nur das SEL."
    
    "Gibt es denn keine Möglichkeit, die Abhängigkeit zu heilen?"
    
    Der Kopf der älteren Sasa bewegte sich. Ihre Augen erschienen vor der Felswand. Sie sah die jüngere an, die ebenfalls den Kopf gehoben hatte. Stefan hörte ein leises Sirren oder Summen. Dann sagte sie: "Nein! Keine Möglichkeit!"
    
    Er fühlte sich mit einem mal sehr erschöpft. Offenbar ließ die Wirkung des SEL aufgrund der Schwere seiner Verletzungen noch sehr schnell nach.
    
    "Jetzt," sagte Sasa, "musst du für immer hierbleiben. Oder sterben."
    
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    "Ich möchte die Stelle besuchen, an der er gestorben ist," sagte Sermo.
    
    Doktor Krettol schaute sie an. Sermo konnte ihren Gesichtsausdruck nicht wirklich deuten.
    
    "Das kann ich verstehen. Aber es ist Sasa-Gebiet. Es ist gefährlich."
    
    "Es ist mein Wunsch." sagte Sermo fest.
    
    "Ich könnte ihnen einen Sicherheitsmann zum Schutz mitgeben."
    
    'Sie hat Angst,' dachte Sermo. 'Sie haben etwas zu verbergen, etwas, das ich dort finden könnte.' Laut sagte sie: "Danke für Ihre Fürsorge. Aber in meiner Kultur ist es üblich, in sich zu gehen und alleine Abschied zu nehmen. Wir haben ein bestimmtes Ritual, das im Abstand von einigen Tagen durchgeführt wird." Alles erlogen.
    
    "Ich kann das nicht zulassen. Es ist einfach zu gefährlich. Sie kennen diese Gegend nicht. Wenn Ihnen etwas zustößt, werde ich dafür geradestehen müssen." Alles erlogen.
    
    "Mir ...
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