1. Freund oder Feind?


    Datum: 23.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... tentakelartige, schmale Zungen zwischen ihnen heraus, ergriffen den ersten Stab und zogen ihn zwischen ihre Lippen. Dort wurde er langsam und Stück für Stück in ihren Mund gesaugt, ein gleichermaßen erotisches wie abstoßendes Schauspiel.
    
    "Ich Sasa," sagte sie schließlich, nachdem das Teil verschlungen war, wobei unklar blieb, ob Sasa ihr Name oder der ihrer Spezies war.
    
    "Ich heiße Stefan. Ich bin ein Mensch." sagte er und probierte das 24-beinige Tier, welches aber fast nach nichts schmeckte.
    
    "Ich weiß du bist ein Mensch. Woher du kommst?"
    
    "Von der Erde."
    
    "Wirklich?"
    
    "Ja, und du?"
    
    "Von Sasaao, von hier."
    
    "Dann weißt du vielleicht, was das hier ist?" er stocherte mit seinem Besteck missmutig im Essen herum.
    
    "Shhh Shhh" Sie machte ein zischendes Geräusch. "Das." Sie deutete auf die gelben Stäbe, "Wurzel von Banak-Pflanze. Sie wächst auf der Ebene unten. Tier ist Wasserassel aus den Flüssen dort," sie zeigte mit einer vagen Bewegung in die Richtung, von der Stefan wusste, dass sich dort die von Schluchten durchzogene Kalkebene befand, "Flüssen in den... den... Löchern?"
    
    "Schluchten? Tälern?" versuchte Stefan zu helfen.
    
    "Ja, Täler. Und das blaue hier Kot von Wüstenziegen ist."
    
    Erschreckt ließ Stefan die Gabel, auf der er gerade eines der türkisfarbenen Scheibchen aufgespießt hatte, sinken. "Kot? Kot von Ziegen?"
    
    "Ja. Sehr sehr gut."
    
    Er atmete einmal durch, dann steckte er sich das Ding mutig in den Mund.
    
    Es schmeckte tatsächlich gut. ...
    ... Wie Gemüsepastillen mit einer starken Brühe.
    
    Sie aßen beide weiter. Die Unterhaltung plätscherte etwas schwerfällig vor sich hin. Er erfuhr, dass ihre Spezies Sasa in der gemeinsamen Sprache genannt wurde, Sasa aber auch als Name für Individuen benutzt wurde, das sie selber keine Namen in menschlicher Sprache benutzten. Stefan genoss es, auf Sasas riesigen Busen blinzeln zu können und zuzuschauen, wie eine Banak-Wurzel nach der anderen zwischen ihren fleischigen Lippen verschwand.
    
    Schließlich lehnte er sich gesättigt in seinem Stuhl zurück. Sie lehnte sich nach vorne, wobei sich ihre Brüste in obszöner Weise auf der Tischplatten verformten. "Ich soll dir zeigen die Station?" fragte sie.
    
    Bei Stefan läuteten alle Alarmglocken. Offenbar war das eine der Frauen, vor denen Sermo ihn gewarnt hatte.
    
    "Vielen Dank. Aber nein, ich habe noch einige Formalitäten zu erledigen," log er.
    
    "Schade."
    
    Sie standen beide auf und nahmen ihre Tabletts. Durch die Bewegung erreichte ihn ein Lufthauch von ihrer Seite, und ihn traf es wie ein Schlag. Einen derart betörend weiblichen Duft hatte er noch nie erlebt. Er erstarrte, sein Mund blieb offen und er atmete stoßweise ein, wie um noch mehr von diesem Aroma zu inhalieren.
    
    Mit einem mal war es vorbei. Sie war gegangen und ihr Geruch hatte sich verzogen. Er brachte sein Tablett weg und verließ die Kantine.
    
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    Er schlenderte durch das Städtchen. Sehenswürdigkeiten gab es keine, lokale Produkte, die sich als Mitbringsel für ...
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