1. Club der Feen Teil 02


    Datum: 04.08.2019, Kategorien: Transen

    Die Personen und die Handlung dieser Geschichte sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten, Etablissements oder lebenden bzw. verstorbenen Personen wären rein zufällig.
    
    Teil 2
    
    2.7 Der erste Auftritt im HdE
    
    Drei Tage später hatte ich Muffensausen. Ich war nervös wie sonst was. Das war kein Wunder. Es würde mein erster Solo-Auftritt werden -- und das auch noch in einem roten Hosenanzug. Ich überlegte, ob ich es sausen lassen sollte. Ich wollte Haruka aber nicht enttäuschen -- und die 60 DM waren ein Argument.
    
    So stand ich um 17 Uhr am Ausgang der U-Bahn St. Pauli in meinen Jeans und versuchte meinen Mut zu sammeln. Schließlich lief ich über die Reeperbahn und bog bei der Davidswache ab. Da wurde ich erneut nervös, als ich die Polizeiuniformen sah. Würden die mich wiedererkennen, falls sie dem Club einen Besuch abstatteten?
    
    Es half nicht, als ich versuchte mir einzureden, dass doch keiner zu mir hinsah. Einer stand nämlich an der Straße und wartete auf einen Kollegen. Ich schlenderte einfach vorbei, ohne zu ihm hinzuschauen. Bloß nicht auffallen war meine Devise. An der Herbertstraße vorbeigehen brachte mich näher zum Ziel.
    
    Ich war erleichtert, als ich endlich in der Sackgasse ankam. Das Haus der Elfen hatte vor kurzer Zeit geöffnet. Ich ging hinein. Hinter der Bar stand ein älterer Mann, der mich misstrauisch anschaute.
    
    „Was willste denn hier, Kleener? Betteln is nich'! Und fürs Saufen biste noch zu jung."
    
    Ach Gott, auch ...
    ... noch einer aus Berlin. Das fehlte mir noch. Die mit ihren dummen Sprüchen.
    
    „Bernd Loewe - ich bin mit Haruka Futami verabredet. Sie erwartet mich."
    
    Er schnaubte durch die Nase und sah mich verächtlich an, während er etwas über ‚kann ja jeder sagen' und ‚was willste von der?' murmelte. Warum hatte denn keiner diesem Blödmann Bescheid gesagt? Dann wurde mir klar, dass er Haruka ja nicht anrufen konnte, weil sie nicht antworten konnte.
    
    „Fragen Sie dann Herrn Thomas Kranz. Es betrifft eine Vereinbarung mit Haruka."
    
    Das schien zu wirken, weil er einen nachdenklichen Gesichtsausdruck bekam. Er grummelte etwas, aber er griff sich den Telefonhörer für ein internes Gespräch.
    
    „Emil Bolle am Apparat Chef, hier ist jemand wegen der Hilfsköchin ... Ja, okay, okay. Ich hab's vergessen, Chef, ja, ja."
    
    Er fluchte leise vor sich hin, als er mir die Tür in den Gang zum Nebenhaus öffnete -- „Hier entlang!"
    
    Ich lief die Treppen hoch und klopfte an der Tür im Hochparterre. Ich war erleichtert, als sie mir öffnete. Sie umarmte mich freudig. Sie hatte schon die Sachen aus dem Koffer ausgebreitet. Heute trug sie wieder den schwarzen Minidress.
    
    Inzwischen wusste ich, was mich erwartete. Ich brauchte nur die Hilfe bei dem Büstenhalter. Sie zeigte mir, wie man es anzieht. Als ich komplett mit dem roten Kleid angezogen war, deutete sie auf den Stuhl, auf den ich mich setzen sollte. Sie hatte dort Kosmetikartikel und eine Perücke hingelegt. Im ersten Moment war ich verdutzt, dann ...
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