Club der Feen Teil 02
Datum: 04.08.2019,
Kategorien:
Transen
... darauf mühsam:
„Thomas K. holen. Reden müssen."
Sie gab es mir zu lesen. Sobald ich durch war, drückte sie auf die Klingel. Keine Minute später war der Mann im Raum. Inzwischen war ich schon umgezogen. Haruka brachte in Gebärdenansprache ihr Anliegen bei Thomas Kranz unter. Der nickte langsam:
„Also, Bernd. Früher oder später musste diese Frage kommen. Ich hoffe nur, dass dies keine unguten Gefühle auslöst. Haruka ist eng verwandt mit mir. Haruka ist älter als man vom Aussehen denken könnte. Sie wurde am 12. Februar 1945 in Amerika unehelich geboren. Unser gemeinsamer Vater war dort deutscher Kriegsgefangener, der die internierte Japanerin Yoko Futami kennengelernt hatte -- Harukas Mutter."
Er machte eine Pause und blickte abwechselnd von ihr zu mir und wieder zurück. Sie waren also Stiefgeschwister. Das erklärte auch, warum er sie nicht geküsst hatte. Donnerwetter, sie war damit vier Jahre älter als ich. Das war ... unerwartet. Aber es kam noch mehr! Er holte tief Luft.
„Haruka wurde als Kind mit nicht eindeutigem Geschlecht geboren, weil ihre Mutter eine Mutation hatte. Haruka ist genetisch gesehen eine Frau, aber eine mit einer Klitoris, die einer Eichel sehr ähnlich ist. Ihre Mutter gab sie erschüttert zur Adoption frei. In dem US-Pass steht ‚female'. Sie kam zu vietnamesischen Eltern, die sie liebevoll aufzogen, bis ein schrecklicher Unfall sie tötete, bei dem Haruka ihre Stimme verlor."
Das war eine schockierende Information. Ich war geplättet. Haruka ...
... sah mich besorgt an. Ich wusste zunächst nicht, was ich sagen sollte. Plötzlich kam mir der Spruch von Thomas wieder ins Gedächtnis, über die Tatsache, dass ich mich von ihm und Haruka hatte küssen lassen. Abrupt begriff ich, dass Haruka Zweifel hatte, ob ich nach dieser Eröffnung sie noch mochte, weil die Befürchtung in den Augen zu lesen war.
„Haruka, das ändert nichts daran, dass ich Dich wirklich gerne habe! Und das zeige ich Dir auch!"
Rasch nahm ich Haruka in meine Arme und drückte einen Kuss auf die Lippen von ihr. Haruka seufzte erleichtert auf. Später begriff ich auch, dass sie wegen ihrer Besonderheit extrem vorsichtig war, was sexuelle Abenteuer anging. Auch für mich änderte sich meine Einstellung damit. Wenn Haruka seine Halbschwester war, dann änderte es so einiges. Aber dafür brauchte ich noch Zeit, um damit klarzukommen. In Brunsbüttel war meine Welt einfacher gewesen.
„Gut, Bernd. Dann habe ich dich richtig eingeschätzt. Es freut mich, dass ihr so gut miteinander auskommt. Damit eins aber klar ist, küssen ist okay und auch Knutschen, aber nicht mehr! Ist das klar? Da kenne ich kein Pardon!"
Meine Augen wurden groß, als Haruka dramatisch gestikulierte, was ich ohne weiteres als ‚über das Knielegen' interpretieren konnte. Meinte sie das wirklich? War Thomas so drastisch?
„Ja, Haruka weiß, was es heißt. Haruka hat schon so einige Male über meinen Knien gelegen, wenn sie meiner Meinung nach zu leichtsinnig war! Ich nehme es mit meiner Schutzpflicht ...