Club der Feen Teil 02
Datum: 04.08.2019,
Kategorien:
Transen
... dachte ich, dass es vielleicht eine zusätzliche Sicherheit gegen Wiedererkennung bieten würde.
Ich bekam Lidschatten und Lippenstift sowie Rouge aufgetragen und eine Perücke mit langem rotblondem Haar wurde mir übergestülpt. Haruka arbeitete konzentriert und aufmerksam. Erst zum Schluss lächelte sie.
Natürlich war das Bewältigen der Treppe mit Absätzen schwieriger als drei Schritte in ihrem Zimmer zu machen, aber so langsam wurde ich besser darin. Der lange Gang zur Bar hin lief schon ganz reibungslos.
Bis zum Auftritt um 19:00 zeigte mir eine gewisse ‚Lola', was man beim Bedienen zu beachten hatte. ‚Lola' trug einen Minirock, Strumpfhose und eine Bluse, aber der Gang von ‚ihr' war genauso männlich wie die muskulösen Arme. Ich begriff nun die Aussage von T. Kranz besser, was die ‚Weiblichkeit' der Bedienungen betraf. Rein formal war es weibliche Kleidung und ‚Lola' trug auch einen Lippenstift, also war dem Anschein Rechnung getragen. ‚Lola' durfte aber nicht in der Bar arbeiten, sondern nur hinter den abschließbaren Türen der Privatclubs, wie Ludwig mir erzählte -- so war der echte Vorname von ‚Lola'.
Es dauerte, bis es bei mir klackerte. Ich ‚durfte' auf der Bühne singen -- sollte das bedeuten, dass ich als ‚weiblicher' herüberkam? Haruka durfte natürlich auch in der Bar servieren. Es gab mir zu denken. Endlich war es 19 Uhr und der Zeitpunkt meines Auftrittes. Bis zum Auftritt war mir regelrecht schlecht und ich hatte Angst, direkt auf der Bühne kotzen zu ...
... müssen. Sobald ich zu singen begann, war es glücklicherweise vorbei. Ich hörte später, dass meine Bewegungen auf der Bühne steif gewirkt hätten, aber dass mein Gesang gut angekommen wäre. Ich war erst einmal froh, dass ich es geschafft hatte.
Das war aber der einfachere Teil, wie es sich herausstellte. Jedenfalls empfand ich es als einfacher, als die Tätigkeit als Bedienung im privaten Club, die später folgte. Ich bekam denselben Mini-Rock wie ‚Lola' und eine weiße Schürze samt einer umschnallbaren braunen Börse. Sich die Bestellungen zu merken und alles zu liefern an Getränken, das war gar nicht so schwer. Das Abkassieren erwies sich als der unangenehme Teil. Insbesondere mit dem Trinkgeld fühlten sich die Bezahler zu ‚Vorrechten' ermutigt. Der typische Klaps auf den Po war da noch die am wenigsten unangenehme Variante.
Das erste Mal, als mich ein Fünfzigjähriger mit Bierbauch auf seinen Schoß zog, hätte ich dem abstoßenden Kerl am liebsten eine gepfefferte Ohrfeige verpasst. So musste ich aber gute Miene zum bösen Spiel machen und mir seinen Spruch anhören, ob ich nicht noch mehr verdienen wolle, was seine Tischnachbarn zu wildem Grölen veranlasste. So erweisen sich die sechzig DM als hart verdientes Geld.
Thomas Kranz hatte von dem Spruch gehört und von meiner ablehnenden Reaktion. Nach meiner Vorführung um 21 Uhr kam er dann zu mir. Er gratulierte mir erst einmal zu der gelungenen Vorstellung und überreichte mir einen Briefumschlag, in dem tatsächlich ein brauner ...