1. Club der Feen Teil 02


    Datum: 04.08.2019, Kategorien: Transen

    ... als großer Bruder ernst! Nur weil wir im Rotlichtviertel arbeiten, heißt das noch lange nicht, dass ich irgendjemanden meine Schwester schwängern lasse!"
    
    Es wurde von Tag zu Tag komplizierter. Meine Gefühle waren noch mehr verwickelt, als ich mir das vor einer Woche vorstellte. Es war schwierig! Inzwischen war es bald schon wieder Zeit für meinen Auftritt. Immerhin war ich nicht mehr so nervös wie noch vor einer Woche. Auch mit der Tätigkeit als Bedienung wurde ich routinierter.
    
    Klapse auf den Po nahm ich nun viel entspannter hin. Die meisten hatten da einfach Spaß dran und waren beim Trinkgeld dann großzügig. Analog galt das auch für Versuche, mich auf den Schoß zu ziehen. Mitunter gab ich nach, mitunter gab es was auf die Finger der Typen. Wie immer, gab es auch vereinzelte Idioten. Wenn jemand zu grobschlächtig wurde, griff der Rausschmeißer auch ohne Anforderung ein. Andererseits war auch ihr Bruder rigoros:
    
    „Wenn es mit der Bedienung nicht zuvorkommend genug war, dann gibt es Saures! Das Haus der Elfen ist kein Wohltätigkeitsverein, sondern eine Gaststätte, die auf die Bezahlung der Gäste angewiesen ist!! Das gilt auch für Dich! Dabei gilt, was ich zum Beschützen gesagt habe, auch für Bernice unverändert."
    
    Ich verstand nun die Aussage von Thomas Kranz viel besser. Der Maßstab für ihn war die Bezahlung der Gäste, aber es gab auch Grenzen für die Gäste. Es sollte eine sichere Umgebung für alle sein. Sich als Gast sicher fühlen gegenüber randalierenden Gästen ...
    ... war auch für das Geschäft gut.
    
    Die überwiegende Zahl der Gäste war dem Typus des dominanten Machers oder denen zuzuordnen, die es gerne sein wollten. Also, die breitbeinig ankommenden Typen mit stolz geschwellter Brust oder gut gefüllter Brieftasche oder beidem. Daneben gab es schwule Paare, die auftauchten. Jüngere Männer, die man in Richtung devot verordnen könnte, die waren sehr selten zu sehen und verschwanden auch wieder schnell. Es war keine Bar, die in der Szene als Aufreißbar bekannt gewesen wäre, wie ich später lernte.
    
    2.9 Die erste Nacht
    
    Ich hatte am Samstag nicht damit gerechnet, aber es ergab sich einfach an dem folgenden Tag. Ich hatte meinen zweiten Auftritt hinter mich gebracht und war erschöpft von dem langen Abend. Es hatte eine Änderung in der Auftrittszeit gegeben. Es war aus organisatorischen Gründen Mitternacht geworden und eine Fahrt zurück ins Heim von Harburg war nicht mehr sinnvoll. Die Küche hatte ab Mitternacht geschlossen. Haruka bot mir durch Thomas an, bei ihnen in Altona zu übernachten. Er selber musste noch bis spät in der Nacht ausharren in dem Laden.
    
    Also waren wir unterwegs -- zu Fuß. Es war unter einem Kilometer Entfernung und wir brauchten keine zehn Minuten. Es war eine bescheidene Mietwohnung in einem Block. Dafür gab es einen Blick auf den Hafen und Grünanlagen waren praktisch vor der Haustür. Es .war erstaunlich, wie normal die Häuser in der Straße wirkten, wenn man bedachte, dass das Rotlicht-Viertel nur wenige Fußminuten ...
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