1. Ius Primae Noctis


    Datum: 22.08.2019, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... bohrte in das weiche Loch, kreiste und dehnte es in alle Richtungen. Er stocherte so lange bis sie zu schluchzen begann.
    
    „Ob die Fotze deiner Tochter sich auch so gut anfühlt?" murmelte er heiser vor Lust. „Spätestens am Tag ihrer Hochzeit werde ich es wissen!"
    
    Und während sie vor Entsetzen stöhnte, bildete sich drüben bei den Kastanien ein Tumult.
    
    „Die Brautleute sind endlich da!" rief jemand.
    
    Lambert seufzte und fast ein wenig widerwillig zog seine Finger zurück. Dann rief seine Wache herbei, die nun wieder vom Tanzboden zurückkehrte.
    
    „Ich habe versprochen, dass wir unseren Tanz einstellen, wenn das Ehepaar auftaucht. Lange genug hat es ohnehin gedauert!"
    
    Er packte die Frau in seinem Schoss am Haar und schob sie von sich.
    
    „Nehmt euch dieses Weib!" knurrte er. „Sie war der Meinung ihrem Fürsten Belehrungen erteilen zu müssen! Aber lasst jetzt die anderen zufrieden! Stellt nur einen Mann ab, während ich mir die Braut ansehe!"
    
    Er zog den Kopf von Methilds Mutter in den Nacken zurück.
    
    „Meine Männer sind nicht nur gute Fechter mit Schwertern aus Stahl!" murmelte er. „Du wirst jetzt jene aus hartem Fleisch kennenlernen! Und ich frage mich, ob du immer noch über die Rechte deines Herrn nachdenkst, wenn die dich vorne und hinten gleichzeitig aufspießen!" ***
    
    Die Eheleute waren blutjung. Beide hatten helles, blondes Haar und in den goldenen Strähnen der Braut saß ein Kranz aus bunten Blumen. Sie war ähnlich zart gebaut wie jene Methild, deren Mutter ...
    ... die Wachen vorhin zur Kutsche gezerrt hatten. Ihre gellenden Schreie und das Lachen von Lamberts Männern hallten immer noch weithin hörbar und formten regelmäßig schmerzverzerrte Grimassen in die Gesichter der Anwesenden, als müssten sie die Torturen am eigenen Leib erleben.
    
    Fürst Lambert hatte sich mit dem Paar und der Familie in die Stube des Brautvaters zurückgezogen. Das schmucke Blockhaus lag nur wenige Minuten entfernt und dort hockte Lambert jetzt an dem großen Tisch und blickte streng in die Runde.
    
    „Es ist unhöflich, einen Gast derart lange zu ignorieren!" meinte er. „Ihr habt mich beleidigt und vor den Kopf gestoßen!"
    
    Der frisch vermählte Ehemann starrte mit unbewegter Miene zu Boden, hielt beide Hände hinter den Rücken und fasste dort wohl jene seiner jungen Frau, die sich hinter ihm zu verstecken schien.
    
    „Findet ihr nicht, dass das eine Strafe verdient hat?"
    
    Die Weiber schluchzten mit Tränen im Gesicht und der Brautvater senkte demütig den Kopf.
    
    „Verzeiht mein Herr! Sie sind beide jung und nicht mit den Gepflogenheiten vertraut! Natürlich werden sich die beiden in aller Form bei euch entschuldigen!"
    
    Lambert grinste.
    
    „Davon bin ich überzeugt!"
    
    Er reckte den Kopf nach der Braut, die sich hinter ihrem frischen Ehemann seinen Blicken ähnlich zu entziehen suchte, wie das ein paar Weiber oben beim Tanzboden hinter den Kastanien getan hatten.
    
    „Komm her, meine Liebe!"
    
    Der Brautvater legte nun mit bebenden Händen jenen Sack Münzen auf den ...
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