1. Brüste an die Küste


    Datum: 04.11.2018, Kategorien: CMNF

    ... war darin sehr virtuos – und es gab sogar Alpakas, mit denen man mehr als erfolgreich als Angebot für Touristen Nacktwanderungen mit – jetzt kommt es norddeutsch – angeplünnten Menschen machen konnte. Kein Wunder, das die beiden Süßen so gerne nackt waren. Julia und ich hörten den entsprechenden Erzählungen Louisas, wie sich leicht denken lässt, sehr aufmerksam zu und ließen unsere Fantasie gleichzeitig tanzen und baumeln.
    
    Wiebke stellte sich tatsächlich als nett, unkompliziert und – wir wollen es keinesfalls vergessen – auch als sehr hübsch heraus. Schnell schlossen wir sie in unser Herz. Und zudem wunderte mich eines, und es dauerte lange, bis sie mich davon überzeugte: Louisa hatte erzählt, dass Wiebke im Kirchenchor Sopran singe. Als ich das erste Mal ihre Stimme hörte, war ich von einem wirklich guten Alt überzeugt. Keine Erda, sondern eine Brünnhilde? Ihre Oberweite plädierte klar für Letzteres. Sowohl Julia als auch ich hatten sofort Lust darauf, mit ihr zu singen – nackt zu singen. Vielleicht als Rheintöchter an der Ostsee. Es musste ja nicht immer Bach sein. Und der Rhein ist nun einmal kein Bach.
    
    Wir setzten uns auf die Terrasse, tranken einen Kaffee, frühstückten richtig mit Brötchen, Marmelade und Wachteleiern, die wir von unserem Nachbarn geschenkt bekommen hatten. Dann begannen wir zu quatschen, redeten dummes Zeug, alberten herum, diskutieren hoch intellektuelle Themen und schlugen uns die Bäuche voll. Unsere Mutter brachte uns noch ein paar ...
    ... Kirschtomaten, schenkte Kaffee nach und war genau so bekleidet wie wir. Diese Vorliebe teilte sie übrigens auch mit der von Nike und Nuria, unseren beiden Freundinnen aus den Ferienhäusern. Unsere Väter waren da etwas genanter. Immer sah man sie mit Hose und T-Shirt. So waren die Geschmäcker eben unterschiedlich.
    
    Natürlich wollten wir nackt im Auto fahren. So packten wir dann unsere Sachen ein, verstauten endlos viele Lebensmittel und neben ein paar Flaschen Mineralwasser – sie dienten vor allem als Beruhigungsgetränke für unsere Eltern – auch reichlich Erwachsenengetränke. Julia setzte sich an das Steuer, da sie mehr Fahrpraxis als ich hatte. Es war nicht das erste Mal, dass ich mit Julia nackt Auto fuhr. Trotzdem war die Idee jedes Mal gewaltig aufregend.
    
    „Seid ihr schon einmal nackt Auto gefahren?“, fragte ich die beiden Hübschen auf den Rücksitzen.
    
    „Ich fahre am liebsten nackt!“, betonte Wiebke. „Aber am liebsten auf dem Fahrrad. Mit dem Fahrrad bin ich schon jede Menge nackt gefahren; es gibt in Norddeutschland wunderbare Wege hierfür – mit dem Auto allerdings noch nicht. Auf dem Fahrrad ist man vielleicht noch ein wenig hübscher, aber ich scheue natürlich keine neuen Erfahrungen.“ Als sie das Wort „natürlich“ aussprach, hatte es etwas von einem Ausrufungszeichen am Ende.
    
    Für eine Fahrradtour war der Weg vielleicht doch etwas sehr lang. Aber es war kein Problem, das Haus in eineinhalb Stunden zu erreichen. Von der Fahrt selbst ist kaum etwas zu erzählen. Wir fühlten uns ...
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