Eine Bettlerin(?)
Datum: 31.08.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... Bahnhofsgebäude erledigen können, aber heute war ich ja nur mit Rucksack und ohne Rollkoffer unterwegs. Es war also keine große Aktion, ihr bis zur nächsten Bushaltestelle hinterher zu gehen und bei einem guten Bäcker einzukaufen.
Irgendwie kam sie mir seltsam vor. Sie bewegte sich wie eine durchaus selbstbewusste Frau, nicht wie eine, die sich ihren Lebensunterhalt am Bahnhof zusammen schnorren musste.
Sie überquerte die nächste Querstraße und verschwand in einer Filiale der Kette, die für ihre warmen belegten Baguettes bekannt ist, die man, wenn man dem Firmennamen glauben will, vorzugsweise in einer U-Bahn verzehren sollte.
Sie hatte sich also tatsächlich das Geld für eine Mahlzeit zusammengesammelt und war nur etwas wählerisch, was ihre Ernährung anging. Nun war mir erst recht klar, dass sie keine übliche Bahnhofs-Schnorrerin sein konnte. Ich selbst ging in die nahegelegene Bäckerei, kaufte mir die Brötchen und bestellte mir auch gleich einen Latte Macchiato, den ich an einem Stehtisch zu mir nahm, während ich meine aktuellen eMails auf dem Smartphone beantwortete.
Wieder auf dem Weg zur Bushaltestelle kam ich an der Sandwich-Filiale vorbei, die meine „Bettlerin" in diesem Moment verließ und sich die Maske vom Gesicht zog. Zum ersten Mal konnte ich ihr Gesicht von vorne sehen. Ich schätzte sie auf Ende Dreißig oder Anfang Vierzig. Sie hatte ein sehr sympathisches, attraktives Gesicht. Das Auffälligste waren ihre großen, strahlenden Augen, die mir zuvor bereits ...
... aufgefallen waren, mit denen sie mich jetzt kritisch anstarrte.
„Verfolgen Sie mich etwa?"
„Äh, nein. Ich habe einen Kaffee getrunken und Brötchen gekauft."
Sie blickte mich zweifelnd und offensichtlich entrüstet an. Seufzend holte ich die Brötchentüte aus meinem Rucksack und hielt sie ihr als Beweis vor die Nase. Warum tat ich das? Hatte ich das nötig? Für einen Rechtfertigungszwang oder gar ein schlechtes Gewissen gab es doch keinerlei Grund.
Sie schien etwas besänftigt. „Entschuldigen Sie bitte."
Wir standen voreinander und ich hatte Gelegenheit, sie ausgiebiger zu betrachten. Sie war eine wirklich sehr attraktive Erscheinung, schlank, ca. 1,75 groß, mit schulterlangen, dunklen Haaren, hohen Backenknochen, vollen Lippen und diesen auffälligen, leuchtenden Augen. Auch sie schien mich zu mustern. Da kam mir eine Idee.
„Hören Sie, Sie sehen nicht so aus wie jemand, der sich den Lebensunterhalt zusammenbetteln sollte. Sie könnten sich stattdessen bei mir 100 Euro pro Woche verdienen."
Sie sah mich lange zweifelnd an und schien zu überlegen.
„Ich soll mich für Sie prostituieren?"
Und schon bereute ich, diesen Vorschlag gemacht zu haben.
So hätte ich sie nicht eingeschätzt. Ich biete ihr einen Job an und dann kommt so etwas? Seit wann prostituiert man sich, wenn man sich als Haushaltshilfe etwas Geld verdient? Eine ziemlich radikale Einstellung, die ich ihr nicht zugetraut hätte, die auch nicht zu ihr oder ihrem Äußeren passte. "Bei mir" hätte auch ...