1. Sex und andere Tragödien! Teil 1


    Datum: 01.09.2019, Kategorien: 1 auf 1,

    ... vor mich hin. Er liegt auf mir, wie ein verdammtes Gewicht! Wie lange wird es dauern, bevor mich hier jemand findet und wer wäre das dann? Ich habe mich über das Wochenende abgemeldet. Ich denke, vor Montag wird mich niemand vermissen. Also liege ich 3 Tage unter seinem Leichnam? Und wer wird dann die Tür öffnen? Ein Polizist? Mein Vater? Wärs mein Bruder, wäre es halb so schlimm. Aber wie sollte ich ihn erreichen? Er würde nicht hier herkommen, wenn er nicht weiss, dass ich in einer, wie er zu sagen pflegt, Situation stecke.
    
    Ich überlege, zum Glück ist Sommer, sodass ich nicht frieren muss. Das ist gespenstig. Ich bekomme Panik. Nackt unter einer Leiche, angebunden wie eine Puppe. Aber ich muss leise sein, nicht dass sich mein Nachbar berufen fühlt, die Tür zu öffnen, der alte Spanner! Eine Idee habe ich noch! Der Gedanke an den Nachbarn hat das Notfallrelais ausgelöst. Halb laut rufe ich in den Raum: "Siri" und etwas lauter "SIRI" Nichts passiert. Wie heisst das Google Ding? Aleksa? Nein, das war etwas anderes. Ich überlege krampfhaft, dann fällt es mir ein, nicht Aleksa, "Hey Google" und diesmal erhalte ich eine Antwort. Es ist sein Telefon, kurz vor dem Ende der Batterie erreiche ich meinen Bruder! Der ist in Berlin, gut 3h mit dem Auto bis zu mir, er käme sofort, sagt er.
    
    Mittlerweile bekomme ich Atemnot. Noch drei Stunden! Ich fasse meinen Wecker ins Auge und beobachte, wie die Sekunden vergehen. Ich versuche, im Kopf zu berechnen, wie viel drei Stunden in ...
    ... Sekunden sind. Mein Gehirn arbeitet wie Kleister. Und jetzt zerrt jemand an mir herum. Ich will meine Ruhe, habe keine Kraft mehr. Aber wer immer an mir herumzerrt und mich anschreit, will das offenbar nicht. Plötzlich bin ich hellwach. Mein Bruder ist da und hat mich von der auf mir liegende Leiche befreit und losgebunden. Ich falle ihm um den Hals und heule ihm hemmungslos in sein Hemd. "Was ist passiert?", fragt er. Ich bekomme einen neuen Weinkrampf. "Er ist tot!" "Das sehe ich, aber warum? Wir müssen die Polizei rufen!" Kaum bin ich angezogen, klingelt die Kripo. Da stehen wenigstens 6 Typen vor der Tür. Drei in Uniform, zwei in schäbigen Anzügen und ein normaler Typ mit einer Tasche. Der eine von den beiden schäbig gekleideten holt eine Karte heraus, sagt seinen Namen und fragt, ob sie hereinkommen können. Mein Bruder ist der einzige, der nicht hektisch ist. Er lässt sich den Ausweis nochmal zeigen und tut so, als würde er ihn lesen. Dann gibt er ihn dem Besitzer zurück und lässt den unerwünschten 'Besuch' ein. Er kommt mit dem ausgewiesenen Polizisten zu mir und stellt uns gegenseitig vor, indem er auf mich zeigt und meinen Namen sagt und umgedreht. Der Polizist reicht mir die Hand und sagt "Frau Untermild." Mir fällt auf, dass er keine Grussformel verwendet. Also tue ich es ihm gleich und sage "Herr Polter".
    
    Er fragt "Könnte ich mit Ihnen hier irgendwo ungestört unter vier Augen sprechen?" Der Beschützerinstinkt ergreift meinen Bruder und er will mich an sich ziehen, aber ...
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