Florian (2) Sommerferien
Datum: 05.11.2018,
Kategorien:
Schwule
Nur noch zwei Tage bis zum letzten Schultag. Niemand unserer Mitschüler konnte
sich kaum noch auf den Unterrichtsstoff konzentrieren. Florian und ich konnten schon frühzeitig das Krankenhaus wieder verlassen. Ach übrigens: „Ich bin der Michael und im Dorf nennt man uns nur verächtlich „die Klosterkinder“. Weder das Heim, noch das Jugendamt fühlten sich verantwortlich, diese Ausgrenzungen ein für allemal zu beenden. Florian erzähle, dass wie heute schon von seiner Tante Vera abgeholt werden und die letzten Tage vor den Ferien nicht in die Schule zurückkehren mussten. Natürlich kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Tante Vera und der Schwester Oberin.
Falls sie jedoch ihre Einwände durchsetzen wollen, meinte Tante Vera, würde sie schon dafür sorgen, dass in der Wochenendausgabe, sie als Oberin mit ihrem Konterfei auf der Titelseite für Furore sorgen würde.
Das würde natürlich dem Bischof von Münster die Petersilie verhageln und der Skandal würde sogar das Land NRW erschüttern.
Natürlich knickte Mutter Oberin ein und sie entließ auch uns mit Ermahnungen, sich immer an die Regeln zu halten. Für uns zwei war das eine Erlösung, wenn auch nur für eine kurze Zeit, weil der Aufenthalt im Lehrlingsheim noch nicht abgeschlossen und geregelt war, weil die Zustimmung des Jugendamtes, als mein Vormund, seine Erlaubnis noch nicht erteilt hatte
Das war aber für uns noch so weit weg, irgendwann mal nach den Ferien. Wir fuhren mit einem alten blauen VW-Bus in die Richtung ...
... des Heimatortes, dort wo Tante Vera nach dem Tod ihres Mannes ein kleines und abgeschiedenes Häuschen gekauft hatte und es jetzt mit dem Sohn ihrer Schwester bewohnte. Daniel, den ich bei einem Besuch kennenlernte, war ein netter, hochgeschossener und schlaksiger Junge, mit einer gehörigen Portion Schalk im Nacken. Wir alle drei waren gleichaltrig und die Ähnlichkeit zwischen Florian und Daniel waren unverkennbar. In der kommenden Zeit wurden sie oftmals für Brüder gehalten und diese Verwechselung schien ihnen zu gefallen und wurde gern mit dem nötigen Schabernack versehen, von ihnen ausgenutzt. Auch in ihrer fürsorglichen Art waren sie sich auch sehr ähnlich. Auf Anhieb hatte ich mich direkt mit Daniel sehr gut verstanden, weil er in seiner liebenswürdigen Art Florian ergänzte
Nur Florian brummelte und fragte mich, ob ich ihn denn noch wahrnehmen würde. Dabei knuffte er mich in die Seite und flüsterte so, dass ich es nur hören konnte. Warts ab. Heute Nacht mein Schatz.
Endlich waren wir am Ziel angekommen und die Nachbarin hatte bereits Kaffee und Kuchen vorbereitet, dem wir mit großem Hunger zusprachen. Mit Daniel zusammen schleppten wir die Koffer in das für uns zugewiesene Gästezimmer. Ein breites Bett mit dickem Plumeau und den sogenannten Paradekissen, die zu dieser Zeit jedes Bett zierten. Das Zimmer war sehr geräumig und gemütlich eingerichtet. Nur die Dielen knarrten ein wenig, dank der anhaltenden Hitze. Daniel entschuldigte sich, weil er noch müde von seinen ...