Die Insel
Datum: 04.10.2019,
Kategorien:
BDSM
So tief in der Scheiße hatte er noch nicht gesessen. Maurizio fluchte leise in sich hinein; äußerlich gelang es ihm, die Contenance zu bewahren. Sein Anwalt erklärte ihm gerade, dass er um eine Verurteilung wohl nicht herum kommen werde. Bei der Höhe der zu erwartenden Strafe komme eine Aussetzung zur Bewährung nicht in Frage. Überhaupt, bei allem, was nach „organisierter Kriminalität" nur rieche, seien die Gerichte seiner Meinung nach besonders ... Er hörte schon nicht mehr zu.
Nicht nur er war voll erwischt worden. Die ganze engere und weitere Familie war dran. Jemand hatte da gründliche Arbeit geleistet. Er hatte auch eine Ahnung wer und musste sich über sich selber ärgern. Er war wohl in die älteste Falle seit Menschengedenken getappt. Diana hatte sie sich genannt. Sinn für Humor hatte sie, sich einen Decknamen nach der Römischen Jagdgöttin zuzulegen ... Aber sie war schon ein heißer Feger, erinnerte er sich mit einem Seufzer. Eine Haut wie Café au lait, die kurzen, schwarzen Haare wie eine Samtkappe am Kopf anliegend, volle, sinnliche Lippen und die Figur ... traumhafte, schlanke, sportliche ein Meter achtzig, endlos lange Beine, ein elastischer, federnder Gang. Und dann diese rauchige Stimme ...
Ob ihm klar sei, was das alles für ihn bedeuten könne? unterbrach sein Anwalt seine Tagträume. Nun ja, er werde für einige Jahre aus dem Verkehr gezogen. Weil die ganze Familie ebenfalls dran war, konnte er nicht auf Hilfe von außen rechnen. Was redete der Kerl noch? Die ...
... Lage war und blieb beschissen. Er nickte nur und heuchelte Aufmerksamkeit. Er hatte seiner Meinung nach nichts Böses getan. Gewalt war ihm zuwider. Sein Part war eher die Pflege des EDV-Netzwerks. Und genau da hatte die verdeckte Ermittlerin „Diana" sich eingeklinkt. Ohne seine Dummheit wäre ihr das nie gelungen. Oder besser gesagt, ohne seine verfluchte Lust auf erotische Abenteuer. Schöne Frauen waren nun mal seine Schwäche, wenn auch seine einzige. Als Betreuer des EDV-Netzwerks galt er als „Rädelsführer", auch ohne sich die Hände schmutzig gemacht zu haben. Also würde er eine der höchsten Strafen in der Familie kriegen. Wie es im Knast so sein würde? Es hieß ja, bei guter Führung könne man es da auch ganz gut haben. Immerhin: Geschliffenes Benehmen gehörte zu den Dingen, die er gelernt hatte. Dumm war er auch nicht - er würde schon irgendwie durchkommen.
Eingefahren
Maurizio stand dem Uniformierten hinter dem Tresen gegenüber. Er roch ungewaschen, war fett und wischte sich mit einem Tuch undefinierbarer Farbe, das schon bessere Tage gesehen hatte, unablässig den Schweiß aus dem Nacken und von der Stirn. Schnaufend sah der Bulle ihn an: „Spatz ... äh ... iloni, Maurizio?", schnauzte er. „Maurizio Spazzolino", korrigierte Maurizio. „Du Sachen abgeben. Hier Unterschrift!" keuchte der Besitzer eines mächtigen Bauches. Maurizio stellte seine Tasche mit seinen Habseligkeiten auf den Teil des Tresens, den die Massen des Kerls noch frei ließen und blickte auf das Formular. ...