Die Assistenz
Datum: 08.10.2019,
Kategorien:
Romantisch
... Dönern geplatzt.
Karin zumindest lacht auf, da ich beim strengen Ausbruch von Enya auch zusammengezuckt bin. Ist halt doof, wenn man den gleichen Vornamen hat.
Die Frauen sind anschließend noch in einer Drogerie und ein oder zwei Frauenläden unterwegs. Frank und ich dagegen ziehen durch Mediamarkt und einen Sportartikelladen.
"Frank?", fragt er mich auf einmal. Wir stehen gerade vor einer Auslage von Computerspielen. Er hat zwischendurch erzählt, dass er und Astrid zusammengelegt haben und auch ihre Oma einen Teil dazugegeben hat, damit sie sich ein vernünftiges Laptop kaufen konnten. Ihr Vater fand die Ausgabe überflüssig, der Alte - bereits sieben Jahre alt - tuts ja noch. Auf jeden Fall kann der Laptop auch das eine oder andere Spiel abspielen, sofern es keine Supergrafik erfordert.
Ich schaue ihn an: "Ja?"
"Warum bist du so cool und mein Vater immer so streng?"
Ich schlucke. Ich weiß nicht, was die drei mit ihrem Mann respektive Vater in den letzten Jahren alles so erlebt haben, aber einfach war es vermutlich nicht. Da ich nicht - ohne vorher mit Enya darüber gesprochen zu haben - Salz in irgendwelche Wunden streuen möchte, halte ich mich etwas zurück und antworte: "Na ja, ich bin halt nicht euer Vater. Sie mich wie ein Onkel, ich mache allerlei Schabernack und muss auch keine Verantwortung übernehmen."
Er muss grinsen: "Auf jeden Fall bist du lustig. Ich hoffe, dass wir noch lange bei dir wohnen dürfen."
Ich grinse zurück: "An mir soll es ...
... nicht liegen."
Dann schaue ich ihn ernst an: "Warum hast du eigentlich kein Handy?"
"Papa meint, das brauche ich nicht. Astrid hat ihrs von Oma geschenkt bekommen, letztes Jahr. Ich ...", er schaut mich traurig an, "... habe mir eins zu Weihnachten gewünscht. Aber das fällt dieses Jahr wohl aus."
Er fängt an, leise zu weinen, und ich beuge mich zu ihm runter. Dann nehme ich ihn in den Arm und rede leise auf ihn ein. Vielleicht wird es ein anderes Weihnachten, aber ausfallen, das wird bestimmt nicht passieren.
Er weint lange und erzählt auch, dass es so schlimm ist, dass seine Mama immer so viel weint, wenn sie denkt, dass Astrid und er es nicht merken.
Ich halte ich noch eine Weile, werde dann aber aus meinen Gedanken gerissen: "Alles ok mit ihrem Sohn?"
Ich drehe mich um und sehe eine Verkäuferin neben uns stehen. Frank schaut schniefend auf und er nickt mit dem Kopf. Dass ich nicht sein Vater bin, verschweigt er ihr.
Kapitel 5
Am Abend sitzen wir zuhause zusammen und essen gemeinsam Brot und Gemüse. Ich hätte mir heute vermutlich noch eine Pizza reingezogen. Was bin ich bequem geworden.
Frank schaut seine Mutter an: "Können wir morgen etwas unternehmen? Ich würde gerne in den Zoo oder so."
Enya schaut ihren Sohn verwirrt an. Ich vermute einmal, dass eine solche Frage von ihm ungewöhnlich ist.
Astrid haut in die gleiche Kerbe: "Oh ja, da waren wir schon lange nicht mehr. Das letzte Mal war ich dort mit der Schule und das war bestimmt vor fünf ...