1. Die Assistenz


    Datum: 08.10.2019, Kategorien: Romantisch

    ... ich, was Frauengeschichten angeht, auch gebranntes Kind bin. Ich denke nur, dass du, wenn du eine neue Wohnung hast, jeden Cent brauchen wirst, da ist ein Hotel jetzt falscher Stolz. Ich habe den Platz und Du die Ruhe, den Kopf freizubekommen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sind sogar die Schulen deiner Kinder in der Nähe."
    
    Enya zuckt mit den Achseln: "Ich weiß nicht ... aber vielleicht hast du recht. Aber ich will das auch mit den Kindern diskutieren."
    
    Sie tippt etwas in ihr Handy und ein paar Minuten später kommt Sarah mit Astrid und Frank ins Büro. Ich nehme Sarah und wir lassen die drei alleine.
    
    Nach einer Weile öffnet sich die Tür und Enya bittet mich und Sarah hinein.
    
    "Ich ... ich will dein beziehungsweise annehmen, auch wenn mir das alles sehr peinlich ist. Ich würde gerne in deine Einliegerwohnung ziehen, bis ich etwas anderes habe und Sarah, wenn deine Familie mir helfen könnte, die Sachen aus der Wohnung zu holen, wäre das toll."
    
    Gemacht, getan. Ich nehme mir die drei und wir fahren mit meinem Auto in mein Haus. Dort stehen sie erst einmal und staunen.
    
    Das alte Herrenhaus gehört meiner Familie seit Generationen. Meine Urgroßeltern sind Großindustrielle gewesen. Im Dritten Reich haben sie die Firma verkauft und sind in die Schweiz gegangen. Ihre Kinder sind wieder nach München zurück, als der Krieg vorbei war und haben erneut ein größeres Unternehmen aufgebaut. Da ich kein Interesse an einer Weiterführung hatte, haben sie die Firma ...
    ... verkauft, sind in ihre Wahlheimat Italien gezogen und haben mir das Haus übergeben. Sie hatten wohl die Hoffnung, dass wir das Haus mit einer Horde Kinder auffüllen. Nach der Hochzeit haben wir auch fleißig geübt, aber nach drei Jahren haben wir uns untersuchen lassen und festgestellt, dass ich keine Kinder bekommen kann. Irgendein Genfehler. Na super. Das war dann auch irgendwie der Anfang vom Ende. Wir haben künstliche Befruchtung versucht, aber nach zwei Fehlgeburten hatte auch meine Frau keine Lust mehr. Also keine Kinder. Adoption war für sie keine Option.
    
    Nachdem wir in das Haus sind, mache ich mit ihnen eine Führung und vor allem die Kinder sind begeistert. Und als sie den Pool gesehen haben, der sowohl im Sommer frei und im Winter abgedeckt genutzt werden kann, sind sie hin und weg. Nur Enya schweigt die ganze Zeit und ist relativ froh, als ich sie in ihrem eigenen Heim absetze. Die Einliegerwohnung hat einen separaten Eingang, aber es gibt eine Verbindungstür, die auf der Haus-Seite mit einem Knauf versehen ist. So ist ein wenig Privatsphäre gewährleistet.
    
    Ich schlage noch vor, dass wir abends gemeinsam Pizza bestellen können, aber das lehnt Enya ab. Ihr sei das im Augenblick ein wenig viel und sie würde gerne alleine sein heute Abend.
    
    Ich bin nicht wirklich enttäuscht, aber Astrid und Frank sind schon ein wenig mürrisch, als sie in der Wohnung verschwinden. Wir haben uns noch zum Frühstück verabredet, wo wir noch ein paar Dinge besprechen wollen.
    
    Ich nehme mir ...
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