1. Dornröschens Erwachen (Teil 1)


    Datum: 14.10.2019, Kategorien: Medien,

    ... aufgefordert zu werden.
    
    »Euer Königreich ist ein Jahrhundert lang vernachlässigt worden«, begann der Prinz und hob seinen Weinkelch. »Viele Eurer Lehensmänner sind zu anderen Herren geflohen; gutes Land liegt brach. Aber Ihr habt Euren Reichtum, Euren Hofstaat, Eure Soldaten. Eine Menge Aufgaben erwarten Euch.«
    
    »Ich stehe tief in Eurer Schuld, Prinz«, antwortete der König. »Aber wollt Ihr mir nicht Euren Namen nennen und den Namen Eurer Familie?«
    
    »Meine Mutter, Königin Eleonore, lebt jenseits des großen Waldes«, antwortete der Prinz. »In Eurer Zeit war es das Königreich meines Urgroßvaters, König Heinrich. Er war Euer mächtiger Verbündeter.«
    
    Der Prinz bemerkte, wie überrascht der König war und wie diese Überraschung dann der Verwunderung wich. Der Prinz verstand das sofort. Und als der König rot wurde, sagte der Prinz: »Und in jener Zeit dientet Ihr im Schloss meines Urgroßvaters, nicht wahr, und Eure Gemahlin ebenfalls?«
    
    Der König presste die Lippen zusammen und nickte langsam. »Ihr seid der Nachkomme eines mächtigen Herrschers«, flüsterte er. Der Prinz erkannte, dass der König nicht wagte, den Blick zu heben, um seine nackte Tochter anzusehen.
    
    »Dornröschen soll mir jetzt dienen«, erklärte der Prinz. »Sie ist mein.« Er nahm sein langes, silbernes Messer, schnitt mehrere Stücke von dem heißen, saftigen Schweinebraten ab und legte sie auf seinen Teller. Die Bediensteten, die um ihn herumstanden, wetteiferten darin, ihm andere Leckerbissen vorzulegen. ...
    ... Dornröschen hatte ihre Brüste wieder mit den Haaren bedeckt; auf ihren Wangen glitzerten Tränen, und ihr Körper bebte.
    
    »Wie Ihr wünscht«, erwiderte der König. »Ich stehe in Eurer Schuld.«
    
    »Ihr seid am Leben und habt Euer Königreich«, sagte der Prinz. »Und Eure Tochter gehört mir. Ich möchte die Nacht hier verbringen. Morgen breche ich auf, um Dornröschen jenseits der Berge zu meiner Prinzessin zu machen.«
    
    Er hatte ein paar warme Früchte und einige Leckerbissen auf seinen Teller gelegt, und jetzt schnappte er mit den Fingern und bedeutete Dornröschen, zu ihm herüberzukommen.
    
    Er bemerkte, dass sie sich vor den Bediensteten schämte. Doch er schob ihre Hand beiseite, die ihre Scham bedeckte.
    
    »Verstecke deine Blößen nie wieder in dieser Weise«, forderte er sanft, während er ihr das Haar aus dem Gesicht strich.
    
    »ja, mein Prinz«, flüsterte sie. Sie hatte eine liebliche kleine Stimme. »Aber es fällt mir so schwer.«
    
    »Natürlich«, lächelte er. »Aber du wirst es für mich tun.«
    
    Und jetzt umfasste er sie und setzte sie auf seinen Schoß. »Küss mich«, bat er. Als er ihren warmen Mund auf dem seinen spürte, fühlte er, wie seine Begierde von neuem wuchs - es war noch zu früh für seinen Geschmack, und er beschloss, diese milde Qual zu ertragen.
    
    »Ihr müsst jetzt gehen«, sagte er zum König. »Sagt Euren Bediensteten, sie sollen morgen früh mein Pferd satteln. Für Dornröschen brauche ich keins. Meine Soldaten habt Ihr zweifellos an Euren Toren gesehen.« Der Prinz lachte. »Sie ...
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