1. Samstag


    Datum: 19.10.2019, Kategorien: Verschiedene Rassen

    ... bei und mit meiner Frau zu verbringen. Bei uns zu Hause. Eigentlich war das völlig verrückt und wirklich unverantwortlich. Was wußte ich denn über Charles? Nichts!
    
    Bei näherer Betrachtung war es ein gefährliches Spiel, das ich hier trieb. Und das nur, weil es mich aufgeilte, zu wissen, daß Anja
    
    den Abend mit Charles verbrachte. Mittlerweile wußte ich ja durch die Bilder, daß meine so souveräne Frau ja doch nicht so souverän ist. Ich hatte die Bilder von Anja gesehen und sie geilten mich mächtig auf. Sie hatte es tatsächlich getan. Sie hatte das getan, was ich nie für möglich gehalten hatte. Am ersten Abend mit Charles bei uns zu Hause mit ihm zu schlafen.
    
    Und die Bilder zeigten mir, daß sie es genossen zu haben schien. Aber welche Büchse der Pandora hatte ich denn da geöffnet, bzw. zugelassen, daß sie geöffnet wurde. Ich hätte ja auch dagegen sein können. Dann wäre ich jetzt zu Hause und würde wohl friedlich neben meiner Frau liegen, und schlafen.
    
    Stattdessen lief ich durch Paris und genoß die Situation irgendwie.
    
    Ich las die Namen der Boulangerien, der Boucherien und Kleinkramläden der vielen Marokkaner, die hier lebten.
    
    Die Bar chez Gerard fiel mir auf. Aber im Grunde spielt das keine Rolle. Ich öffnete die Tür und mir schlug warme, weiche und etwas verbrauchte Luft entgegen. Aus den Lautsprechern tönte ZAZ, die ich liebe. Rings um mich herrschte eine wunderbare Akustik. Gelächter, Menschen, die miteinander sprachen. Und das alles wurde übertönt von ...
    ... meiner Lieblingskünstlerin. Ich fand schließlich am Rande der Bar einen wunderbaren Platz, von dem aus ich diese ganzen Szenarien herrlich genießen konnte, und bestellte mir einen Rotwein.
    
    In meiner Hosentasche vibrierte es. Ich schaute auf das Display, öffnete den Messenger und sah meine Anja, vollständig rasiert vor dem Spiegel stehen mit einer Textnachricht von Charles.
    
    "Gefällt sie dir?"
    
    Ich konnte nicht anders als mit
    
    "Ja."
    
    zu antworten. Mir drehte sich dabei aber etwas der Magen um.
    
    Zu meinen geilen Fantasien kam auch gleichzeitig ein flaues Gefühl. Sie waren jetzt zu zweit und ich alleine in einer Bar in Paris.
    
    Ich versuchte das zu verdrängen und mich auf den Flair der Location einzulassen, als ich von der Seite angesprochen wurde.
    
    "Monsieur Berger, Sie hier?"
    
    Ich drehte mich um und erkannte eine Mitarbeiterin der Firma, bei der ich das Mobiliar bearbeitet hatte.
    
    "Erkennen Sie mich nicht mehr? Ich bin Silvie. Sie haben uns so wunderschöne Möbel gemacht."
    
    "Aber natürlich. Sie waren ja diejenige, die auch Deutsch sprechen konnte, was mir sehr geholfen hat."
    
    "Was führt sie nach Paris? Wieder ein Auftrag?"
    
    "Nein, eher eine spontane Fahrt. Quasi eine Flucht aus Deutschland. Zumindest für eine Nacht."
    
    "Aber Sie sind doch ganz alleine hier. Kommen Sie doch mit an unseren Tisch. Ich möchte sie gerne meinen Freunden vorstellen."
    
    Es war wunderbar. Von einem Moment auf den anderen hatte sich meine Situation völlig verändert.
    
    Gerade war ...
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