1. Laycastre 03 - Der Wald verschließt


    Datum: 25.10.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    Die Fee grinste breit und entblößte damit ihr Raubtiergebiss. Noram fiel auf, dass ihr einer Fangzahn halb abgebrochen war. Sie streckte ihren Zeigefinger mit ausgefahrener Kralle nach seinem Hals aus. Bevor Noram zurückzucken konnte, schlug sie blitzschnell zu - er blickte verschreckt nach unten und sah, wie sein Hemd zerschnitten aufklaffte. Bis auf einen winzigen Kratzer am Bauch hatte sie seinen Körper nicht berührt. Ein kleiner Blutstropfen quoll aus dem Kratzer.
    
    Die Fee beugte sich herab und leckte den Blutstropfen mit der Spitze ihrer heißen Zunge ab. Mit geschlossenen Augen prüfte sie den Geschmack. "Gut", lächelte sie.
    
    Mit noch immer geschlossenen Augen führte sie den Zeigefinger hinter den Bund seiner Hose - und riss ihn mit ausgefahrener Kralle nach unten. Die zerschnittene Hose fiel zu Boden. Noram stolperte vor Schreck einen Schritt nach hinten, verhedderte sich in den Resten der Hose und setzte sich unsanft auf den nackten Hintern.
    
    "Was machst du denn da?", protestierte er.
    
    "Merkst du doch", versetzte sie, "und nun leg dich auf den Bauch. Die Hände auf den Rücken!"
    
    Widerwillig folgte er ihrem Befehl, sah gerade noch so einen spinnwebsfeinen Faden zwischen ihren Fingern glitzern. Die Fee packte seine Handgelenke und fesselte sie hinter seinem Rücken mit dem Faden, der sie fest wie ein Draht zusammenhielt. Anschließend fesselte sie unsanft auch noch seine Füße auf Höhe der Knöchel.
    
    "Was soll denn das werden?"
    
    "Sei still", murmelte sie, ...
    ... während sie konzentriert die filigranen Fäden verknotete. Etwas außerhalb des Sichtfeldes von Noram ertönte ein reißendes Geräusch. Kurz darauf legte sich ein Stück Stoff über seine Augen und wurde hinter seinem Kopf zusammengebunden.
    
    "Hey! Ich kann nichts mehr sehen!"
    
    "Ach nee", kicherte die Fee.
    
    "Mach das weg!", verlangte er zappelnd, zerrte erfolglos an den Fesseln.
    
    "Ja, wehr dich ordentlich!", hauchte sie heiß in sein Ohr. Noram wollte sich auf den Bauch drehen, doch sie hinderte ihn daran.
    
    "Nein-nein", tadelte sie ihn, "ich bin noch nicht fertig mit dir!". Sie zerrte seine widerstrebenden Füße in Richtung seiner Schultern. Als er sich wehrte, hielt sie ihm plötzlich fauchend ihre scharfen Krallen. "Halt still!". Er gehorchte und fühlte, wie sie scheinbar die Fesseln an seinen Händen und Füßen so miteinander verband, dass er am Ende mit durchgedrücktem Rücken seitlich auf dem Boden lag und kaum noch einen Muskel rühren konnte.
    
    "Fertig", schnaufte die Fee.
    
    Noram bekam Angst. "Lässt du mich so? Das ist echt unbequem!". Die Fee ignorierte ihn und schob ihm etwas mehrfach unter Taille, Bauch, Schultern und Hüfte hindurch. Sie murmelte dabei vor sich hin; er verstand nur "... nicht einschneiden".
    
    "Jetzt nur noch hoch mit dir!". Etwas raschelte, er spürte einen Windstoß - ihre Flügel?
    
    "Hey! Was machst du mit mir?". Statt einer Antwort fühlte Noram ein Rucken an verschiedenen Stellen seines Oberkörpers. Dann noch eins, stärker als das erste. Der nächste Ruck ...
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