Die Göttin der Elfen
Datum: 06.11.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... unterbrach sie. "Ja, ich bin die Aschesängerin. Und stimmt, ihr hättet es besser wissen müssen. Wie so vieles. Doch dafür ist es jetzt zu spät. Du wirst mich gehen lassen oder zusammen mit den anderen Al'Ayca in Schande sterben."
"Aber wir haben doch nur getan, was notwendig war!"
"Ja", nickte Ysildira, "ich weiß. Und genau das werde ich auch tun. Haltet mich auf, und ihr sterbt. Und erwartet nicht, dass ich eure Geheimnisse vor den anderen bewahre."
Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ die Laube. Bethain rief ihr hinterher: "Du bist nicht die erste, die das versucht - sie sind alle gestorben! In der Höhle leben mehr als nur die Männer - Monster, die jeder Beschreibung spotten! Geh nur! Du wirst nur den Tod finden!". Ysildira schenkte ihr keine Beachtung.
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Das Schwert
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Ysildira wachte auf. Taylons Atem ging immer noch gleichmäßig. Ihr Körper war matt, aber ihr Geist hatte wieder Kraft gesammelt. Sie betrachtete den Leib des Tromadron, aus dem noch immer verschiedene Flüssigkeiten sickerten. Auf ihm huschten kleine Schatten hin und her, gelegentlich ertönte ein Fauchen oder Schmatzen. Sie sammelte Kraft für eine komplexe Melodie, die sie in den Boden richtete. Eine halbe Stunde später hielt sie das Ergebnis in den Händen: Ein Schwert, groß, schwer und krude. Sie hatte es aus den Erzen erschaffen, die im Gestein schlummerten. Es zeigte keine Spur von Werkzeugen, jedoch natürlich aussehende ...
... Einlagerungen von Steinen und Sand sowie Sediment-artige Muster. Keine Meisterleistung, aber es würde seinen Zweck erfüllen. Aus dem Gürtel um ihre Hüften und ihrem Gewand fertigte sie mit einer Melodie der Vereinigung und der Stärkung Gehenk und Scheide für das Schwert. Anschließend trug sie Schwert und Gehenk auf dem nackten Leib.
Zwei Tage später hatte sie sich an den faden Geschmack der unterirdischen Pilze gewöhnt. Mehr verlangte ihr das mineralische Wasser ab, das oft einen starken organischen Beigeschmack aufwies. Auf ihrem Rücken baumelte das Schwert. Sobald Gefahr drohte, verbarg sie sich vor Taylons Blicken und ließ das Schwert mit einer Melodie in seine Hände schweben. Er hatte zwei weitere Tromadrons damit getötet und etwas in einem schwarzen Nebel, das wie eine gewaltige Katze klang, jedoch Ysildiras Augen verborgen blieb; selbst nach seinem Tod war der Nebel geblieben. Einmal war ein Schwarm geflügelter Wesen aus einem Seitengang geflattert, vor denen Taylon in Panik geflohen war - das erste Mal, dass sie Angst an ihm sah. Ysildira hatte den Aschewind gerufen, der nur noch kleine Skelette zurückließ, die zu Boden prasselten. Der Aschewind hatte sie so viel Kraft gekostet, das sie sich nicht weiter vor Taylon verbergen konnte. Die Knöchelchen der herabfallenden Skelette waren kaum zur Ruhe gekommen, da kniete sie schon auf allen Vieren, seine Lanze tief in sich.
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Mauern und Säulen
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Nachdem sie beide ...