Erinnerungen - Teil 04
Datum: 08.11.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... rein."
Wir gingen ins Wohnzimmer, und sie setzte sich auf die Couch. Ich holte ein Weinglas aus dem Schrank und schenkte ihr von dem Bordeaux ein.
"Bitte, wenn du möchtest. Bei einem Glas Rotwein spricht es sich leichter über schwere Dinge."
Sie nahm das Glas und hielt es einen Moment gegen das Licht der Leselampe und betrachtete das dunkle Rot. Dann nahm sie einen Schluck und schaute auf den Boden. Dann richtete sie sich auf, schaute mich ernst an, machte einen tiefen Atemzug und begann zu sprechen.
"Um ehrlich zu sein, Lars, mir gehts seit ein paar Tagen ziemlich beschissen."
"Was ist denn passiert, Jenny? Hast du Stress in der Schule oder mit Laura oder deinem Vater? "
"Ach", seufzte sie, "es ist alles so verworren und vielleicht mache ich ja auch gerade aus einer Mücke einen Elefanten. Mit der Schule ist alles okay, es ist, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Interessiert es dich denn wirklich?", fragte sie und schaute mich verzagt an.
"Jenny", entgegnete ich, "du weißt, dass ich dich mag. Und wenn es mich nicht interessieren würde, hätte ich nicht nachgefragt. Also komm, gib dir einen Ruck und schütte mir dein Herz aus. Manchmal hilft es ja schon, wenn man das, was einen bedrückt, offen ausspricht. Und hab' keine Sorge, es bleibt alles unter uns." Ich legte meinen Arm um ihre Schulter und streichelte leicht ihren Rücken. Sie schaute mich verlegen lächelnd an.
"Das ist lieb von dir, Lars. Weißt du, es ist so, dass ich mich seit einiger Zeit ...
... ziemlich einsam und verlassen fühle", begann sie ihre Erzählung und fuhr fort, "ich habe das Gefühl, dass mir momentan der Boden unter den Füßen zusammenbricht, und ich habe keine Ahnung, was ich dagegen tun kann. Ich weiß nicht, ob du es weißt, aber Laura und ich, nun ja, wenn wir zusammen sind, dann haben wir hin und wieder auch einmal Spaß miteinander. Wir liegen nackt zusammen im Bett und küssen und streicheln uns. Ich denke nicht, dass wir lesbisch sind, also ich bin es definitiv nicht und von Laura glaube ich es auch nicht. Es ist einfach schön, so miteinander zusammen zu sein. Wir haben das nach außen nie an die große Glocke gehängt. Aber irgendwie hat es Tim, mein Freund erfahren und sich deswegen von mir getrennt. Er hat gesagt, mit einer frigiden Leckschwester will er nichts mehr zu tun haben und hat auch seinen Kumpels von Laura und mir erzählt. Laura ist da ja viel cooler als ich, ihr macht das Getuschel über uns nichts aus, aber ich kriege das nicht fertig. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mich alle meiden. Und was das Schlimmste ist, ich habe keinen, mit dem ich darüber reden kann. Bestimmt langweile ich dich mich mit meinem Gejammer. Aber egal, du kannst mich ja rausschmeißen, wenn ich dir auf den Geist gehe."
Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und fuhr dann fort: "Weißt du, für Laura ist das alles kein Problem. Sie sagt einfach, lass die Idioten einfach reden. In einem Jahr ist Abi und danach sind wir die Spacken sowieso los, aber ich kann ...