SUMMER OF EIGHTY ONE
Datum: 08.11.2019,
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... Städtchen Cordoba zu erreichen. Dorothea hatte noch kein Quartier, kannte hier niemanden, war aber frohen Herzen. Sie fühlte, dass sie jetzt richtig angekommen war. Im Herzen Andalusiens. Ihr erster Weg führte sie schnurstracks zur Mezquita-Catedral. Oft betrachtet sie fasziniert die Bilder im Fotoalbum ihrer Mutter, den eigenartige Säulenwald, die düstere Stimmung im Inneren der Basilika. Davon hatte sie oft gesprochen. Und wenn Papa nicht da war, erzählte sie auch von einem spanischen Jungen mit dunklen, melancholischen Augen.
Der Zauber war da, genauso hatte Doro sich das vorgestellt. Sie war hin und weg ob der immensen Ausstrahlung dieses Bauwerkes und vergaß komplett die Zeit. Das verträumte Mädchen hatte immer noch keinen Schlafplatz, wusste nicht, wo sie etwas essen sollte. Trotzdem wurde sie magisch von sphärischen Gitarrenklängen angezogen. Im Schatten des Triunfo de San Rafael de la Puerta del Puente zupfte ein junger, spanischer Guitarrista versunken sein Instrument.
Ein blondgelocktes Mädchen tanzte barfuß vor einem geöffneten Gitarrenkoffer und buhlte um kleine Zuwendungen. Das war alles andere als einfache, die Künstler musste sich die Aufmerksamkeit mit Dutzenden anderen Musiker und Zigeunerinnen, welche ihre hellseherischen Dienste anboten, teilen.
Dorothea hockte sich zu einer kleinen Schar Jugendlicher, offensichtlich keine Touristen, und lauschte andächtig der Musik. Sie schmachtete den Magier, welcher die himmlischen Töne hervorlockte, ...
... richtiggehend an. Jesús Ángel García; - Mitte Zwanzig, großgewachsen, schlank; schulterlange schwarze Haaren, offen und leicht gewellten; dunkle Augen, melancholisch und sensibel. Feingliedrige Finger huschten virtuos über die Seiten seiner Gitarre.
Dorothea kam mit Céline, einer hübschen, rothaarigen Irin ins Gespräch. Von ihr erfuhr sie auch den Namen ihres neuen Heros. Dass sie eine lose Gruppe von Straßenkünstler wären, welche im Sommer von den Touristen lebten.
Da gab es noch Pedro, der etwas später zur Gruppe stoßen sollte. Er spielte auch Gitarre, war aber bei weitem nicht so begabt wie Jesús. Pedro war nämlich ein nicht ganz unbedeutender Kunstmaler. Im Sommer verdingte er sich als andalusischer Landschaftsmaler. Bei Touristen war seine Landschaftsbilder und Stadtansichten äußerst beliebt und verkauften sich sehr gut. Céline, seine Muse, unterstützte ihn bei seinem Verkauf. Manchmal verstärkte sie mit ihrem Gesang das Duo Jesús und Gertrud.
Maddy aus Neuseeland hängte nach seinem Jahr als Au Pair in Frankreich noch ein weiteres in Europa an. Er war ein echter Sunnyboy, immer ein Lächeln auf den Lippen, immer fröhlich. Und er beherrschte sagenhaft gut sein Instrument, das Didgeridoo. Er spielte "Just for Fun", mit Céline oder Jesús. Wie es eben passte. Er hätte es nicht notwendig gehabt, etwas für seinen Lebensunterhalt dazuzuverdienen. Seine Eltern waren Millionäre und er machte kein Geheimnis drum herum.
Die schlanke Blondine, welche so lasziv vor Ángel García Jesús ...