1. Liebe ohne Verfallsdatum Teil 04


    Datum: 10.11.2019, Kategorien: BDSM

    Liebe ohne Verfallsdatum Teil 04
    
    Marion war unterwegs und traf sich mit einigen Freundinnen. Seit Jahren schon waren ihre Treffen für den ersten Freitag im Monat geplant und so hatte ich an diesem Abend das Haus für mich, denn Eva verbrachte ihr Wochenende ebenfalls außerhalb. Ich wechselte also den Anzug gegen bequeme Jeans und einen weichen Hoody und machte es mir im Wohnzimmer mit dem üblichen Espresso, einem guten Cognac und Stieg Larssons „Millennium Trilogie" gemütlich.
    
    Als sich ein Schlüssel in der Eingangstür drehte schaute ich auf die Uhr. 22:05? Ich erwartete Marion nicht vor elf und Eva überhaupt nicht. Überrascht schaute ich zum Flur. Es war Marion, die, vergleichsweise langsam und mit leicht gesenktem Kopf, ihren Mantel aufhing und zu mir kam.
    
    „Hallo mein Schatz" begrüßte ich sie und sah, dass sie niedergeschlagen wirkte. „Du siehst aus, als könntest du auch einen Drink vertragen. Martini?" fragte ich.
    
    Sie gab mir einen Kuss, nickte und ließ sich in die Couch gegenüber meinem Sessel fallen. Also bereitete ich ihren Drink vor und setzte mich zu ihr.
    
    „Geht es dir gut? Ist etwas passiert?" konnte ich meine mit Sorge vermischte Neugier nicht unterdrücken.
    
    „Mir geht es gut" versuchte sie mich zu beruhigen. „Es gibt nur etwas, das ich zuerst einmal verarbeiten muss. Ich erzähle es dir so bald wie möglich, okay? Jetzt bin ich einfach fürchterlich müde."
    
    Das war zwar nicht meine Marion, die von einem aufregenden Treffen mit „den Mädels" kam, aber ...
    ... natürlich ließ ich sie einfach in Ruhe. Nachdem sie ihren Martini geleert hatte, verschwand Marion tatsächlich mit einem kurzen Gute-Nacht-Kuss im Schlafzimmer. Ich versuchte, mich wieder auf die Buchgeschehnisse in Stockholm zu konzentrieren. Es gelang mir nicht. Eine halbe Stunde war vergangen als ich mich schließlich neben meine Geliebte unter die Bettdecke schob, die mich kurz ansah, dann aber wieder die Augen schloss. Sofort kuschelte sie sich in meinen Arm.
    
    Eine Weile später flüsterte sie leise.
    
    „Schläfst du?" fragte sie.
    
    „Nein, ich entspanne nur" gab ich zurück.
    
    Ohne den Kopf zu heben oder ihre Position zu verändern begann sie leise zu sprechen.
    
    „Roswitha will sich von ihrem Mann trennen" ließ sie eine Bombe platzen und es klärte ihre Niedergeschlagenheit. Roswitha war Marions beste Freundin und Vertraute schon seit Kindertagen und sie wussten auch ihre intimsten Geheimnisse bei der jeweils andern sicher bewahrt.
    
    „Aber die beiden schienen doch glücklich verliebt zu sein" erwiderte ich etwas verwirrt.
    
    Es entstand ein länger Stille bevor sie, ohne dass ich den Zusammenhang verstehen konnte, fortfuhr:
    
    „Reiner, du bist ein fantastischer Liebhaber. Und das weißt du auch, oder?"
    
    Was sollte ich darauf antworten? Wenn sie mich so empfand, war ich es, oder?
    
    „Das kannst du besser beantworten als ich, mein Schatz. Aber ich denke, ja" äußerte ich, mich immer noch fragend, worauf sie hinauswollte.
    
    „Würdest du mich - wenn ich es mir wünschen würde - ...
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