Am Scheideweg
Datum: 26.11.2019,
Kategorien:
Hausfrauen
... die Lippen. Dies hätte als ein freundschaftlicher Kuss gewertet werden können, wenn er nicht Karin -- weiterhin küssend -- an sich gezogen, und mit seinen Armen umschlungen hätte. Karin versuchte sich, von David zu lösen. Doch der starke Mann hatte sie mit seinen Armen fixiert, und beschnitt so ihren Bewegungsspielraum. Endlich gelang es ihr, sich von ihm loszureißen, und zischte ihn an: „Hör auf damit, David! Ich hatte dir einen freundschaftlichen Kuss versprochen, keinen französischen Kuss, und schon gar nicht eine innige Umarmung."
Karin und David standen sich weiterhin vor ihrem Tisch gegenüber. „Verzeih mir, bitte", unterbrach David sie. „Ich habe mich von meinen Gefühlen für dich hinreißen lassen. Schließlich liebe ich dich immer noch. Das weißt du doch, oder etwa nicht? Gib es endlich zu, Karin, du hast die gleichen Gefühle für mich."
Karin sprach nun so laut, dass die anderen Kneipenbesucher ihre eigenen Gespräche unterbrachen, um dem Zank zwischen den beiden zuzuhören. „Nein, ich habe keine Gefühle mehr für dich. Ich liebe dich seit dem Zeitpunkt nicht mehr, als ich erfuhr, dass du -- kurz vor unserer geplanten Hochzeit -- meine Scheiß-Freundin Sonja gefickt hast. Dein Betrug hat alle Liebe zu dir in mir zerstört.
Ich hatte in den letzten Wochen gedacht, ich könnte eine freundschaftliche Beziehung zu dir aufzubauen. Aber ich habe mich getäuscht. Wir werden niemals mehr Freunde sein, und ich will dich nie mehr wiedersehen. Wenn du mich stalkst, erwirke ich ...
... eine einstweilige Verfügung gegen dich, und werde deinen Aufsichtsrat informieren, dass du mich sexuell belästigst. Hast du das endlich verstanden?" Mit den letzten Worten drehte sich Karin um, und verließ erhobenen Hauptes die Bar, einen sichtlich verwirrten David zurücklassend.
David stand wie erstarrt da, und schaute ihr hinterher. Erst, als die Stille im Raum dadurch unterbrochen wurde, dass die anderen Gäste ihre Gespräche wieder aufnahmen, ließ er sich konsterniert auf eine Sitzgelegenheit fallen. Sollte er sich so in Karin und in seine ausgeprägte Fähigkeit, Menschen zu manipulieren, getäuscht haben. Sie hatte doch mit ihm geflirtet. Sie hatte ihre Ehe für ihn verraten, als sie zu ihren Treffen ihren Ehering abgenommen hatte. Sie hatte sich weiterhin mit ihm getroffen, nachdem ihr Mann sie verlassen hatte. Karin war gewillt gewesen, für ihn zu arbeiten, trotz -- davon ging er aus -- Bedenken ihres Partners. Damit hatte sie doch zum Ausdruck gebracht, dass sie Davids Wünschen mehr Wert beimaß als Walters, und David somit über ihn gestellt hatte. Er beschloss, sie zur Rede zu stellen, aber zunächst musste ihre Wut ein wenig verraucht sein. In ungefähr einer Stunde würde er bei ihr anklopfen, und eine Friedenspfeife anbieten. David stand auf, und setzte sich an die Bar. „Einen doppelten Scotch!", rief er dem Barmann zu. Dieser brachte ihm das Getränk mit den Worten: „Und die ganze Aufregung nur wegen eines Kusses. Manchmal wollen Frauen einfach nur eine starke Hand, die ...