Am Scheideweg
Datum: 26.11.2019,
Kategorien:
Hausfrauen
... ihnen zeigt, wo es lang geht. Lass dich nicht unterkriegen." In der nächsten Stunde trank David noch einige Whiskeys, und teilte dem Barkeeper immer dezidierter mit, wie er Karin disziplinieren würde. Der Barkeeper war es gewohnt, kommentarlos zuzuhören.
Gegen 21 Uhr erhob sich David -- leicht torkelnd -- und verabschiedete sich von seinem neuen Freund, dem alten Barkeeper: „Ich danke dir, Kurt, dass du mir zugehört hast. Ich werde jetzt mit dieser Schlampe reden. Sie muss akzeptieren, dass es für mich kein Nein gibt." Damit machte er sich auf den kurzen Fußweg zu Karins Haus, das er eine viertel Stunde später erreichte. Das Haus lag etwas abseits der Hauptstraße. David stellte fest, dass in keinem der Nachbarschaftshäuser Licht brannte.
Karin bereitete sich gerade mental auf das Telefonat mit Walter vor, als es an der Haustür schellte. Sie fragte durch die geschlossene Haustür, wer da wäre. David antwortete: „Ich bin es, Karin. Ich bin frustriert, wie der Abend verlaufen ist, und möchte mit dir besprechen, wie wir dieses dumme Missverständnis aus dem Weg räumen können."
Karin unterbrach ihn: „Es gibt nichts zu besprechen. Das Einzige, was du tun kannst, ist dich zu verpissen, und mich ab sofort und für immer zu meiden. Wenn du nicht gehst, rufe ich die Polizei." Sie log, als sie David sagte: „Ich telefoniere mit Walter, seitdem du geschellt hast. Er hört alles mit, und wird bald da sein, um dich in deinen Arsch zu treten."
„Ist schon gut", sagte David ...
... beschwichtigend wie zu einem kleinen Kind, und wandte sich ab. Er glaubte ihr nicht, dass sie mit ihrem Mann gesprochen hatte, als er zur Tür kam, denn es war noch keine 21 Uhr 30. Er kannte ihr Zeitfenster, in dem sie mit Walter sprechen konnte. Deshalb schlenderte er nur bis zur nächsten Straßenecke und wartete dort ein paar Minuten. Dann ging er wieder zurück zu Karins Haus, schellte, und als Karin fragte, wer da sei, rief er mit verstellter Stimme: „Hier ist die Polizei. Wir sind benachrichtigt worden, dass ein Mann vor Ihrem Haus randaliert hat. Geht es Ihnen gut?"
Karin wollte die Haustür nicht öffnen, um das Gespräch von Angesicht zu Angesicht weiterzuführen, denn es gab leider keinen Türspion, durch den sie hätte sehen können, wer auf der anderen Seite der Tür stand.
„Ja, Herr Polizist, mir geht es gut. Der Mann ist von allein weggegangen. Ich komme schon klar. Vielen Dank für Ihre Mühe ", beantwortete Karin die Frage.
Doch der vermeintliche Polizist ließ nicht locker. „Wir haben für solche Fälle die Anweisung, uns davon zu überzeugen, dass sie nicht gezwungen werden, uns wegzuschicken. Bitte öffnen Sie kurz die Tür, damit ich Sie in Augenschein nehmen kann."
Karin überlegte einen Augenblick und sagte dann, während sie die Tür öffnete: „Ist in Ordnung. Ich mache die Tür auf." In dem Moment, in dem sie die Türklinke herunterdrückte, wusste sie, dass es ein Fehler war. David warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür, die mit Wucht aufsprang. Karin wurde dadurch ...