1. Der Schmied aus Intal 25/38


    Datum: 29.11.2019, Kategorien: Hardcore,

    ... Dunkelheit loszulaufen, also verschob ich es bis zum nächsten Tag.
    
    Am späten Morgen verabschiedete ich mich von meinen beiden Mädels. Wir hatten alle drei tief liegende Augen und waren so müde, dass ich am liebsten zurück ins Bett gegangen wäre, um weitere Stunden auszuruhen, aber dann wäre ich nicht mehr los gekommen.
    
    Ich ging, ohne zurückzuschauen in die klare Luft des angebrochenen Morgens hinein. Tief einatmend verschwand die Müdigkeit aus meinen Knochen und ließ mich frohen Mutes gehen. Schritt für Schritt entfernte ich mich von meiner Heimat, allem, was ich liebte, und hatte das eine Ziel vor meinen Augen. Finde die Zwillinge, war mein Auftrag.
    
    Gegen späten Nachmittag meldete sich meine Erschöpfung. Ich ging ein wenig Abseits des Weges, fand eine geeignete Stelle und richtete das Nachtlager. Die Nacht war frisch aber nicht kalt, darum schlief ich schnell und fest ein. Eine traumlose Zeit erholte meinen Körper und ich wachte früh auf.
    
    Ein paar Meter von mir weg brannte ein Feuer und ich schnellte hoch mit meinem Schwert in der Hand, um mich zu verteidigen, sah aber zu meiner Überraschung Kasi am Feuer sitzen. Sie sah mich lächelnd an und drehte ein, auf einem Spieß steckendes Kaninchen hin und her. Ich kam mir ziemlich dumm vor. Hätte jemand mir etwas zuleide tun wollen, hätte er es längst getan. Das Feuer wäre erst entzündet worden, wenn ich es nicht mehr gemerkt hätte. Ich stand da und ließ die Waffe langsam sinken.
    
    Später erzählte ihr von meinem ...
    ... Vorhaben und Mathias Geschichte.
    
    Kasi sah mich an, meinte dazu: „Dort war ich noch nicht, ist ziemlich weit weg und eine unsichere Gegend. Raue Kerle ziehen dort durch die Wälder, sind nicht gut auf Fremde zu sprechen. Daher halte ich mich davon fern!“
    
    Danach unterhielten wir uns über andere Dinge, nichts von belang. Mit dem von mir gemachten Messer teilten wir das Kaninchen in drei Teilen.
    
    Zuerst sah ich sie seltsam an an, doch dann kam der Grund aus dem Wald. Ein hochgewachsener junger Mann, vielleicht etwas älter als Kasi, kam aus dem Unterholz. Er sah komisch aus mit seiner Bekleidung aus Fellen, doch wenn man es genauer betrachtete, war es im Wald vorteilhaft. Es sah warm und robust aus.
    
    Er war vielleicht fünf Fingerbreit höher als ich, allerdings etwas schmaler. Seine aufgeweckten tief braunen Augen und das schwarze Haar sahen verwegen aus. Er strahlte den Eindruck von innerer Ruhe aus. Ohne ein Wort setzte er sich zu uns und aß mit großem Hunger, seinen Teil des Kaninchens. Er hieß Godan und stammte aus einem der Nachbartäler. Weit war er schon herumgekommen, konnte trotzdem zu der Gegend, in die sich wollte, nicht viel mehr sagen als Kasi. Er sagte, dass er dort schon einmal gewesen sei, allerdings sei es ihm zu gefährlich. Nicht die Tiere des Waldes waren es, die ihm Respekt einflößten, sondern die Menschen. Freiwillig dort hinzugehen befand er für keine gute Idee. Schon gar nicht alleine. Die beiden boten mir an, mich ein Stück weit zu begleiten. Sozusagen bis ...
«12...567...17»