Sterne
Datum: 09.12.2019,
Kategorien:
Romantisch
... in den Arm und hoffte, dass sie sich irgendwann entspannen würde.
Ihre Körperspannung, die sich wie eine Abwehrhaltung anfühlte, brach tatsächlich nach einiger Zeit. Sie kuschelte sich fast ein wenig an. Mehr kam von ihr nicht. Kein Wort, keine Gesten. Ich ließ ihr weiter Zeit. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus.
"Wie geht es jetzt weiter? Lässt sich der Flug vielleicht verschieben, bis du über den Schock hinweg bist? Für wann hast du gebucht?"
"Freitag."
"Und davon erfahre ich heute?"
"Es sollte eine Überraschung sein."
Die ist ja gelungen. Aber gründlich.
"Und, wäre es dann nicht besser..."
"Nein. Wir fliegen. Wir können das nur gemeinsam klären. Sie ist wichtig für uns. Für die Band. Unsere Musik."
"Du hast keine Angst, dass sie das in Anbetracht der Umstände vielleicht gar nicht mehr will?"
"Nein. Eigentlich nicht. Du hast ihr etwas bedeutet, vielleicht mehr als du weißt, aber hauptsächlich hat sie darüber erzählt, was für geilen Sex sie mit dir hatte. Und wie sehr sie den vermisste."
Dafür konnte ich mich nicht schuldig fühlen. Tat es aber doch.
"War es für dich auch so toll?", wollte sie wissen.
Es gab darauf keine Antwort, die von ihr irgendwie positiv aufgenommen werden konnte.
"Ja, es war etwas Besonderes mit ihr. Sie hat auch mir etwas bedeutet. War. Hat. Vergangenheit. Wir beide haben nicht nur Sex. Wir lieben uns. Das ist etwas völlig anderes. Und das ist jetzt."
"Ja, wir lieben uns. Wir haben keinen Sex, wir ...
... lieben uns. Du bist immer zärtlich, aufmerksam, liebevoll, schaust, dass ich auf meine Kosten komme."
"Daran falsch ist..."
"Daran ist nichts falsch. Aber es ist auch nicht alles. Fick mich jetzt."
"Ehm... was? Du möchtest mit mir schlafen?"
"Nein, das eben nicht. Ich möchte nicht mit dir schlafen, ich will, dass du mich fickst. Mir den Verstand rausvögelst. So, wie du es mir ihr getan hast. Mich leckst, bis ich darum winsele, dass du aufhörst. War das nicht so?"
Das war ein übles Gefühl, von diesem Vortrag erregt zu werden. Und völlig unmöglich es nicht zu sein.
"Carol, das ist... vielleicht bist du jetzt..."
"Ich bin jetzt geil. Nichts anderes. Ich bin eine Frau, keine Göttin. Behandele mich endlich so. Wie eine kleine geile Schlampe, die du in allen Löchern bedienen kannst, bis dir der Schwanz abfällt. Aber vorher leckst du mich ins Nirvana. Wirst du das für mich tun?"
Ich schloss die Augen, um ihrem Blick zu entgehen. Keine Göttin. Ja, irgendwie hatte sie recht. Mein Bild von ihr konnte nicht stimmen. Hatte ich mich in sie verliebt, oder dieses quere Bild in meinem Kopf? Ich öffnete meine Augen, entschlossen, sie als das wahrzunehmen, was sie wirklich war.
Statt einer Antwort griff ich unter ihren Rock und zog mit einem Ruck ihr Höschen runter. Kniete vor dem Sofa und stellte überrascht fest, dass sie nicht übertrieben hatte. Überrascht, weil ich in ihren Augen eigentlich nur Verzweiflung und eine unterschwellige Wut gesehen hatte.
Mechanisch ...