Claudia und Jochen - Teil 1
Datum: 23.12.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
Selbstbefriedigung / Spielzeug
... hoher Geschwindigkeit in den Wagen gefahren. Die Feuerwehr hatte eine Rettungsschere einsetzen müssen, um sie aus ihrem total zerstörten Wagen zu befreien. Mutti hatte schwerste innere und äußere Verletzungen erlitten und lag nun im OP, wo die Ärtze versuchten, ihr Leben zu retten.
Es gelang ihnen nur für kurze Zeit. Einen Tag später erlag Mutti auf der Intensivstation ihren Verletzungen.
Vati war -obwohl er nicht helfen konnte- nicht von ihrem Bett gewichen, hatte Muttis Hand bis zuletzt gehalten und brach, als Mutti mit einem letzten Seufzer starb, körperlich und mental total erschöpft zusammen.
Ich war nicht im Krankenhaus geblieben, sondern in das Haus meiner Eltern gefahren, wo ich -ebenfalls von Sorge erfüllt- auf weitere Nachrichten wartete.
Als mich der entscheidende, ultimative Anruf aus dem Krankenhaus erreichte und mir mitgeteilt wurde, daß mein Vater zusammengebrochen war und nun ebenfalls ärztlich behandelt werden mußte, wurde mir überraschend klar, daß nun eine Stärke von mir erwartet wurde, der ich mich nicht gewachsen fühlte.
Mutti tot, Vati nicht ansprechbar in ärztlicher Behandlung; was wurde von mir erwartet... was mußte... was konnte ich tun?
Dreiundzwanzig.... gut... ich war dreiundzwanzig.... aber was erwartete man nun von mir? Was konnte, was durfte man von einer dreiundzwanzigjährigen erwarten? Mußte ich etwas tun? Wenn ja, was?
Ich war so ratlos wie noch nie zuvor in meinem Leben und konnte in diesem Augenblick nicht umhin, ...
... selbstkritisch festzustellen, daß ich bisher gelogen hatte. Nein, vielleicht nicht gelogen; ich hatte mir etwas vorgemacht. Ich hatte mir vorgemacht, daß ich erwachsen, daß ich überlegen, daß ich ein fertiger Mensch sei, der mit allen Widrigkeiten des Lebens zurechtkam, ein Mensch, eine Frau, die sich nichts mehr sagen lassen mußte.
Diese innere Einstellung, aber nicht nur sie, war es gewesen, die mich von meinen Eltern, insbesondere von meiner Mutter getrennt hatte, die mich ihr so entfremdet hatte, daß ich es als beste angesehen hatte, mein Elternhaus zu verlassen, um auf eigenen Füßen zu stehen und um dem ewigen Genörgel meiner Mutter, ihrem ständigen Sicheinmischen in Dinge, die sie nun wirklich nichts angingen, zu entgehen.
Vielleicht war in Wirklichkeit alles nicht so schlimm gewesen, wie ich es immer gesehen hatte. Doch wie auch immer, nun, da meine Mutter tot war, ließen sich die Dinge nicht mehr klären. Nicht zuletzt deshalb kam doch einiges Bedauern in mir auf. Ganz hinten in meinem Hirn hatte ich immer gehofft, daß sich die Dinge irgendwann einmal zum Guten wendeten. Und nun dies!
In der Erkenntnis, daß es zu spät war, zu spät im wahrsten Sinne des Wortes, kamen mir die ersten Tränen und, nachdem sich die erste einmal gelöst hatte, kam ein ganzer Sturzbach hinterher. Hemmungslos heulend warf ich mich auch die Couch.
Es dauerte eine ganze Zeitlang, bis ich wieder bei mir war und der Zustand der Trauer mündete unmittelbar in eine Bilanz meines bisherigen ...