1. Freunde


    Datum: 30.12.2019, Kategorien: Romantisch

    ... schiefgehen.
    
    "Aber weil du ein so angenehmer Gast bist, werde ich dir zuliebe auf strenge Auflagen verzichten. Ganz unrecht hast du nicht, vielleicht sollte ich mich wirklich etwas mehr bewegen. Also meinetwegen auch morgen laufen", ruderte ich mühsam zurück.
    
    "Ich kriege dich schon wieder fit", drohte sie an und schmunzelte noch minutenlang vor sich hin.
    
    Beim Einkauf hatte ich die Tabs für den Geschirrspüler ein weiteres Mal vergessen, also machten wir uns gemeinsam händisch ans Werk. Sie war die ganze Zeit guter Dinge, wir lachten viel und waren beide richtig gut drauf. Bei mir kein Wunder, aber sie hatte gerade einen langjährigen Partner verlassen. Auf dem Sofa sprach ich sie darauf an.
    
    "So wirklich traurig über das Ende deiner langjährigen Beziehung wirkst du nicht unbedingt..."
    
    "Ja, das ist so. Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen. Ich habe halt ein wenig gebraucht, das einzusehen."
    
    "Ah, natürlich. Daher der Dauerverzicht. Vielleicht schaust du dich stattdessen mal im eigenen Lager um?"
    
    "Im eigenen Lager? Frauen? Na, mit Frauen komme ich noch weniger zurecht. Obwohl die natürlich einige Vorteile haben."
    
    "Finde ich auch. Welche hast du im Sinn?"
    
    "Bei gleicher Größe kann ich deren Klamotten ausleihen. Im Bett kommt meist zumindest eine Frau auf ihre Kosten."
    
    "Sprichst du aus Erfahrung?"
    
    "Oh, das habe ich dir nie erzählt, oder? Meine berühmte Abi-Fahrt?"
    
    "Nö, nicht, dass ich wüsste."
    
    "Na, wir sind nach Berlin gefahren. War ...
    ... insgesamt ganz lustig. Am Anfang wenigstens. Ich teilte mir ein Zimmer mit meiner Freundin Anke. Die kennst du, glaube ich, nicht. Zu der Zeit waren wir ein Herz und eine Seele. Machten jeden Scheiß zusammen. Und in Berlin waren wir jeden Abend ziemlich strunkelig, wenn wir zurück in das Hostel kamen. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das anfing...", meinte sie mit einem konzentrierten Blick an die Decke.
    
    "Bier?", unterbrach ich ihre Denkpause.
    
    "Ja, das war die Ursache. Ich glaube, das war schon am zweiten Abend...", setzte sie wieder an.
    
    "Nein, ob du eins willst."
    
    "Sicher. Ich würde mich ja anbieten, das selbst zu holen, aber wir haben ja etabliert, dass du Bewegung brauchst."
    
    Ich rollte mit den Augen und holte uns ein Bier aus dem Kühlschrank. Sonst nahm ich immer nur einen Sechser-Träger mit, aufgrund ihres Aufenthalts hatte ich vorsorglich eine ganze Kiste eingekauft. Sie spielte wieder mit einer Haarsträhne, als ich zurückkehrte.
    
    "Danke. Ja, Anke. Damals hatte ich viel längere Haare und mir gerne an beiden Seiten kleine Zöpfe geflochten. Das fand sie mit ihrem besoffenen Kopp auch ganz witzig und wollte, dass ihr welche flechte."
    
    "Stimmt, das kann man mit den meisten Männern nicht anstellen."
    
    "Quatschkopp. Als ich fertig war, habe ich ihr gezeigt, was man damit Witziges machen kann."
    
    "Oho?"
    
    "Ich hab ihr das T-Shirt über den Kopf gezogen, den BH geöffnet und ihre Brustwarzen damit gekitzelt. Das fand sie sehr angenehm und hat sich entsprechend ...
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