1. Freunde


    Datum: 30.12.2019, Kategorien: Romantisch

    ... zu.
    
    "Es gibt noch ein weiteres Problem", meinte sie, als sie sich einen weiteren Kaffee einschüttete.
    
    "Das wäre?"
    
    "Er war vor einiger Zeit mal mit meiner Schwester zusammen. Keine Ahnung, wie die darauf reagieren würde. Morgen treffen sie auf jeden Fall aufeinander. Sie will mir beim Umzug helfen, wir hatten gestern telefoniert."
    
    Oh. Natürlich hatte ich Luisa einige Male wiedergesehen, auf Geburtstagsfeiern von Val zum Beispiel. Wir hatten uns im gegenseitigen Einvernehmen getrennt gehabt, es gab keine negativen Gefühle, oder so. Komisch war es meist trotzdem, wenn wir uns sahen.
    
    "Hast du ihr gegenüber schon Andeutungen gemacht?"
    
    "Nein. Das sind ja alles ganz neue Entwicklungen. Sie weiß natürlich, wohin ich ziehe. Vielleicht denkt sie sich ihren Teil, ohne dass ich das ansprechen muss."
    
    "Oh?"
    
    "Wir haben ein gutes Verhältnis, wie du weißt. Na, meistens jedenfalls. Sie hat mir manchmal vorgeworfen, ich würde versuchen, ihn ihr auszuspannen. Was damals natürlich nicht stimmte. Oder... nur ein bisschen. Das hätte ich auch nie gebracht, meiner Schwester ihren Freund wegzunehmen."
    
    Wer weiß, wenn sie es ernsthaft versucht hätte, wäre ihr das unter Umständen sogar gelungen. Die Beziehung zu Luisa war nach den ersten Flitterjahren eher fragil gewesen. Val damals das Sprachrohr und die Übersetzerin für das Seelenleben ihrer Schwester, die ein ums andere Mal Missverständnisse ausgeräumt hatte. Dafür gesorgt hatte, dass wir uns wieder ...
    ... zusammenrauften.
    
    "Also befürchtest du, es könnte euer Verhältnis belasten, dass sie so spät dann doch noch Recht hat?"
    
    "Keine Ahnung. Noch ist ja auch nicht viel passiert. Ich glaube nicht, dass ich ihr schon was erzählen möchte."
    
    "Solange du mich auf dem Laufenden hältst... musst du unbedingt. Die Geschichte klingt wirklich spannend, weißt ja, wie neugierig ich bin."
    
    "Dasselbe gilt natürlich auch für dich. Du siehst richtig verliebt aus."
    
    "Hm. Möglicherweise kann das so erscheinen. Diese Art von Dauergrinsen kenne ich bei dir eigentlich auch nur in solchen Zusammenhängen. Ehm... wann wolltest du heute in die Wohnung?"
    
    "Er sagte was von elf Uhr, ab dann habe ich freie Bahn, er verpisst sich zu seinen Eltern. Ich muss vorher noch vom Baumarkt ein paar Umzugskisten besorgen. Arne hatte meine alle weggeschmissen, als symbolischen Akt. Geholfen hat's ihm doch nicht. Ach übrigens, du kennst doch meine kleine Kommode, die bei uns im Flur stand? Meinst du, wir können die im Schlafzimmer unterbringen? Die hat halt große Schubladen, für Unterwäsche und sowas. Dann bliebe dir auch mehr Platz in deinem Kleiderschrank. Nur für den Fall, dass du auch mal was vom Wäscheständer runterräumen willst."
    
    "Klar, kein Thema. Aber warum hast du Luisa um Hilfe gebeten? Ich dachte, wir kriegen das alleine hin?"
    
    "Sie hat es mir aufgedrängt, weißt doch, wie sie ist. Außerdem, der Dachboden ist der fünfte Stock, oder? Das wird eine ganz schöne Schlepperei. Ich will dich ja nicht überfordern. Jedenfalls ...
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