(K)ein Glückstag
Datum: 08.01.2020,
Kategorien:
CMNF
... zufällig die Mädels von oben auf dem Flur getroffen hätten und sie sich jetzt gemeinsam auf den Weg in die Stadt machen würden.“
„Nein, da war ich nicht mit dabei. Ich bin eben es von der Schicht gekommen. Und du?“
„Ich schreibe an einer Facharbeit! Außerdem mache ich mir nicht allzu viel aus Fußball. Manchmal schaue ich, wenn nichts anderes ist, die Deutschlandspiele. Aber auch nur in Gesellschaft!“
„Darf ich bei euch gucken? Ich werde dich auch nicht stören. Versprochen!“
„Komm rein!“, sagte Julius und trat ein wenig zur Seite, „Mit der Arbeit bin ich auch weiter als gedacht. Ich kann dir sogar Gesellschaft leisten. Erwarte aber bitte keine qualifizierten Kommentare von mir.“
„Nein, nein, ist schon okay“, entgegnete Maria und schlängelte sich an ihm vorbei, „vielen Dank!“
Julius wies ihr den Platz auf dem Sofa und machte den Fernseher an.
„Der ist ja riesig!“, staunte Maria, „Der ist ja fast doppelt so groß wie unserer!“
„Ja, und ganz neu, wir haben zusammengeschmissen, nutzen ihn aber meistens nur zum Spielen.“
„Möchtest du was trinken?“, fragte Julius, „Wir haben aber leider keinen Sekt oder sowas. Ich kann dir Wasser, O-Saft, Cola, Bier oder halt harte Sachen anbieten.
„Erstmal ein Wasser“, meinte Maria, „vielleicht später, wenn die ersten Tore für Brasilien fallen, feiere ich dann mit Bier oder Wodka-O.“
„Ach, bist du für Brasilien?“, fragte Julius irritiert, „Spielen die denn nicht heute gegen Deutschland?“
„Das sieht man doch, ...
... dass ich für die Seleção bin!“, sagte sie und streckte ihm ihre Brust entgegen, die von dem brasilianischen Trikot bedeckt war. Dabei wies auf das Verbandsemblem.
„Ich bin doch halbe Brasilianerin und obendrein sind sie die viel bessere Mannschaft.“
„Amir meinte, die Deutschen sind diesmal auch gar nicht so schlecht! Und, der hat, glaube ich, relativ viel Ahnung von Fußball.“
Maria schaute Julius skeptisch an: „Brasilien hat die besten Spieler der Welt. Die meisten spielen bei europäischen Spitzenvereinen und sie spielen vor heimischer Kulisse in Brasilien, also werden sie, auch ohne Neymar jr., heute haushoch gegen Deutschland gewinnen!“
„Bist du dir sicher?“, fragte Julius, „Amir, meint Deutschland gewinnt!“ Und der hat, wie gesagt …“
„Ahnung!“, fiel ihn Maria ketzerisch ins Wort!“ „Nichts hat er! Zumindest hat er keine Ahnung! Wollen wir wetten?“
„Wetten?“, Julius war überrascht. Nun könnte das Spiel doch noch interessant für ihn werden. Er liebte es zu wetten und zu spielen. Da war es ihm fast egal, worum es ging. Dabei musste es ihm gar nicht unbedingt um Geld gehen, es war mehr die Challenge an sich, die ihn reizte.
„Um was willst du denn mit mir wetten?“
Maria war das mit dem Wetten eigentlich nur so rausgerutscht. Die letzte Wette, die sie eingegangen war, war im Suff. Diese hatte sie aber glücklicherweise dennoch gewinnen können. Ansonsten wettete sie nie und um Geld wetten, kam für sie sowieso nicht in Frage. Andererseits kam sie jetzt ohne ...