1. Ripskirt 2.0


    Datum: 20.01.2020, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... Inneren. Er fühlte sich -- gut. Ruhig.
    
    Normal.
    
    „Oh mein Gott." seufzte Jenny ausgepumpt und erbebte in einigen nachlaufenden Wellen. „Das war -- unglaublich!"
    
    „Für mich auch." flüsterte er und schmiegte sich enger an sie. Schweiß benetzte ihre heiße Oberfläche, und seine auch. Wieder roch er das Gin-Aroma an ihr, so lecker wie sinnverwirrend.
    
    Sie schniefte, schluckte. Dann begann sie unterdruckt zu schluchzen.
    
    „Jenny?" Er hob den Kopf. Tränen rannen ihr unter den geschlossenen Lidern hervor. „Was -- was ist los? Habe ich etwas falsch gemacht?"
    
    „Nein." Sie schrie beinahe auf. „Das war so schön, so wunderbar. Es ist nur... ich.... ach, Scheiße!" Sie zog ihn an sich und heulte hemmungslos los. Verdattert hielt er sie, den halbschlaffen Penis immer noch in ihr, und tätschelte sie hilflos. Was war nur mit ihr? Er fühlte sich elend unnütz. Dabei hätte er doch gerne alles für sie getan. Alles!
    
    „Tut mir leid." schniefte sie, als der Anfall abebbte. „Ich wollte nicht..."
    
    Sam schnitt ihr das Wort ab, mit einem zarten Kuss auf die Lippen. Den ersten, wurde ihm bewusst. Sie blinzelte und sah ihn an. Dann wurde ihr Mund weich, und mit einem hingebungsvollen Seufzen verschmolz sie mit ihm, in einem endlosen Kuss. Zart, staunend, aber irgendwann auch tief, mit Zungen, die sich suchten, umschlangen. Mit einem Atem, der zu etwas Geteiltem, Gemeinsamem wurde.
    
    Dann lagen sie einfach beieinander. Er rutschte heraus, und sie kuschelte sich an ihn, in seine Umarmung, ...
    ... zog die Decke halb über ihre verschwitzten Körper. Der Geruch von Sex und Körperflüssigkeiten hüllte sie ein wie eine angenehm warme Kuscheldecke.
    
    „Ich habe nicht wegen dir geweint." flüsterte Jenny. „Oder wegen dem Sex. Das war der Wahnsinn. Aber danach musste ich einfach an Melissa denken."
    
    „Melissa?"
    
    „Meine Ex." Sie kicherte ein wenig. „Ich bin bi. Das stört dich hoffentlich nicht."
    
    „N-nein." Bi? Das wurde ja immer besser. Lesbensex und Dreier gehörten zu seinen Lieblings-Genres.
    
    „Wir haben uns getrennt, erst kürzlich." seufzte sie und schmiegte sich enger an ihn. „Ich dachte, ich hätte es verkraftet. Aber anscheinend bin ich immer noch traurig. Und wütend! Sie hat mich sitzenlassen, wegen diesem Lauch von Hassan. Und drei Tage vorher schwört sie mir noch ewige Liebe, kannst du das fassen?"
    
    Er lachte. „Das kann ich sogar sehr gut. Mir geht es ähnlich."
    
    „Wirklich?" Sie blinzelte ihn über die Schulter hinweg an. „Erzähl."
    
    „Naja, ich hatte eine Freundin, Mariola." Unfassbar, wie leicht ihm das alles plötzlich über die Lippen ging. „Seit fünf Jahren. Dann, vor drei Jahren ging ich zu Pixar rüber. Sie wollte eigentlich nachziehen, aber dann ist immer was dazwischengekommen. Und vor drei Monaten, als ich dann zurückkam, da hat sie mir dann erklärt, dass sie schon ewig mit einem anderen zusammen ist. Sie wollte es mir nur nicht sagen, weil sie mich immer noch liebt. Platonisch und so."
    
    „Warum sind manche Menschen so falsch." flüsterte Jenny vor sich hin. ...
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