1. Spieglein, Spieglein ...


    Datum: 30.01.2020, Kategorien: Sonstige,

    ... mal gut, nichts zu tun. Ich rieb mir meinen vollen Bauch und ließ mich einfach nach hinten sinken. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht schlief ich einfach ein.
    
    Wie sollte es anders sein, weckte mich Klara. Ihre Stimme rief nach mir und ich sah als Erstes auf den Radiowecker. Ich hatte tatsächlich fünf Stunden geschlafen und fragte mich, was Klara wohl die ganze Zeit gemacht hatte. Vielleicht war sie aber auch schon länger wieder da und hatte mich einfach in Frieden gelassen. Beurteilen konnte ich das nicht.
    
    "Hallo Klara!", sagte ich noch vom Bett aus, ohne in ihre Richtung zu schauen.
    
    "Ah, Christoph, ihr seid ja doch da. Ich hatte schon angenommen, ihr seid geflüchtet. Immerhin sind meine Eltern nicht gerade das, was man angenehm nennt. Aber so wie ich es sehe, habt ihr es sehr gut überstanden. Mein Kompliment. Sie sind von euch beeindruckt, obwohl sie sich darüber einig sind, dass ihr sehr verschwiegen seid. Sie rätseln immer noch darüber, wer ihr seid. An dieser Nuss sollen sie noch möglichst lange zu knacken haben!
    
    Ach ja, sie haben gefragt, wann sie mit der nächsten Lieferung rechnen können. Ihr wisst doch, ihr bekommt mich nur, wenn ihr Geld einbringt. Das ist der einzige Grund, warum sie euch dulden!"
    
    Ich wusste es nicht. Bestellt war eine größere Lieferung, wann die allerdings kam, konnte ich nicht so einfach sagen. Dafür musste ich erst einmal meinen Laptop befragen. Das Internet würde mir schon die Antwort geben.
    
    "Ich muss einmal nachschauen, bitte ...
    ... warten einen Moment!", sagte ich und griff nach dem Gerät, was neben meinem Bett stand. Wenige Minuten später konnte ich Klara die gewünschte Auskunft geben.
    
    "Morgen soll einiges da sein, ich hoffe, deine Eltern können so lange warten?"
    
    "Natürlich können sie das. Wenn sich ein Geschäft lohnt, könne sie sehr geduldig sein.
    
    Ach ja, ich soll dir von Mutter sagen, dass ihr das Geschenk sehr gefällt. Sie meinte, dass du wenigstens mal ein Mann bist, der für eine Frau etwas Schönes findet, was nicht jede hat. Sie war sehr angenehm darüber überrascht. Sie hat gefragt, was das für eine Wolle wäre!"
    
    "Es ist ein kleines Geheimnis. Nur soweit. Es stammt von einer bestimmten Ziegenart. Du brauchst es deiner Mutter aber nicht sagen, denn irgendwie hört es sich nicht so gut an, wenn man von Ziegen spricht. Kannst dir ja was ausdenken!"
    
    Klara, kein Kind von Traurigkeit, begann sofort damit, sich etwas darüber auszudenken und grinste dabei über das ganze Gesicht. Sie sah mich an und musste sogar leise lachen. Es machte ihr anscheinend viel Spaß, ihre Eltern aufs Glatteis zu führen. Mir sollte es recht sein.
    
    Doch Klara dachte nicht lange darüber nach, denn sie war müde. Sie erzählte mir, dass sie fast die ganze Nacht wach gelegen hätte vor Sorge darüber, wie das Gespräch zwischen ihren Eltern und mir ausgehen würde. Jetzt, da sie sich über den Ausgang sicher war, viele diese Anspannung von ihr ab und die Müdigkeit überkam sie mit großen Schritten. Um dies noch zu bekräftigen, ...
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