1. Spieglein, Spieglein ...


    Datum: 30.01.2020, Kategorien: Sonstige,

    ... Münzen selber. Meine Bestellung war etwas größer. Ich war mir sicher, dass erst einmal zwanzig Kilo davon reichen würden. Der Münzhändler versprach, die Lieferung so schnell wie möglich anzutreiben. Als Dank für seine Bemühungen bekam er die Hälfte der verbliebenen Münzen.
    
    Zufrieden mit mir selber kehrte ich zurück. Es sah so aus, als wenn alles lief, wie ich es wollte. Vielleicht sogar noch besser als gedacht. Es war auch noch ein Zusatzgeschäft drin, worauf ich mich schon sehr freute.
    
    Dazu kaufte ich auf dem Rückweg noch einige Flaschen des schweren Parfüms, welches Elisabeth bevorzugte. Als ich aus dem Laden ging, grinste ich so breit über mein Gesicht, dass mich einige vorbeigehende Passanten verwirrt ansahen. Immerhin hatte ich die Angestellte des Ladens gerade dazu gebracht, mir die Lagerbestände eines bestimmten Parfüms zu verkaufen. Die Verkäuferin war mehr als überrascht gewesen und ihren ungläubigen Ausdruck im Gesicht werde ich so schnell nicht mehr vergessen. Es sah einfach zu komisch aus.
    
    Es war ein trüber Tag und da hatten sie anscheinend nicht damit gerechnet, dass ein Mensch so gute Laune hatte, wie ich.
    
    Mir war es egal. Selbst als es anfing zu regnen, machte es mir nichts aus. Ich hüpfte sogar mit meiner großen Tüte voller Fläschchen in eine der Pfützen und erinnert mich an jenen Mann aus dem Film, der dazu sang.
    
    Derart aufgedreht kam ich wieder Zuhause an und empfand es als schade, dass der Spaziergang inzwischen vorbei war. Ich stellte die ...
    ... Flaschen alle in ein warmes Wasserbad, damit sich die Etiketten lösten. Dann stellte ich mich unter die Dusche, um die Kälte des Regens aus den Knochen zu bekommen. Frisch gemacht und pfeifend ging ich zurück in das Schlafzimmer.
    
    "Oh", kam es mir von Klara schon entgegen, "Ihr habt anscheinend eine sehr gute Laune. Kann ich erfahren warum?"
    
    "Wer bekommt keine gute Laune, wenn er ein gutes Geschäft gemacht hat. Die Lieferung ist bereits unterwegs und ich musste nur noch die Summe draufzahlen, die du mir gegeben hast. Wunderbar, es wird sich für uns beide lohnen, denn ich habe etwas mehr bestellt als nötig. Dann können wir uns noch etwas mehr leisten. Es wird sicher Möglichkeiten geben, es gewinnbringend anzulegen. Zum Beispiel in ein Kleid für dich. Ein Kleid, wie es noch niemand zuvor gesehen oder gar besessen hat. Ich denke, es würde dir gefallen!"
    
    Welch eine Frage. Klara war vernarrt in Kleider, das wusste ich inzwischen. Alleine die Aussicht auf eine neue Garderobe würde sie mir gefügig machen. Was der Tochter die Kleider waren der Mutter die Düfte, allen zusammen, das Geld.
    
    Klara war sehr angetan von meinem Vorhaben. Sie stand vor mir und drehte sich im Oberkörper ein wenig Hin und Her. Dazu senkte sie ihren Kopf und hielt sich einen Finger an die Lippen, ließ die Fingerkuppe darin verschwinden.
    
    "Christoph, könnte es auch mehr als ein Kleid sein?", kam von ihr, ohne die Fingerkuppe zwischen ihren Lippen zu entfernen. Klaras Augen leuchteten geradezu und ihr ...
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