Spieglein, Spieglein ...
Datum: 30.01.2020,
Kategorien:
Sonstige,
... Stadt. Da war ein Zauberer, der hat eine Frau zersägt und wieder zusammengefügt. Später ist sie in einen Kasten gestiegen und der wurde zugemacht. Als der Magier die Kiste wieder aufmachte, war sie nicht mehr drin!"
Das hörte sich gut an, denn es würde Marie jetzt nicht ganz so verwirren, wenn ich sie jetzt mit dem Spiegel konfrontierte.
"Weißt du, ich, bin so etwas Ähnliches wie ein Zauberer und ich würde dir gerne etwas zeigen!"
Marie stand wie angewurzelt vor dem Spiegel. Sie sah so aus, als wenn sie es nicht erwarten konnte, dass etwas Außergewöhnliches passierte.
"Bitte gehe einen Schritt weiter nach zurück und erschrick nicht!"
Marie nickte nur und macht den geforderten Schritt. Dann stand sie wie gebannt still da und starrte in meine Richtung.
Vorsichtig drückte ich mit einer Hand gegen das Glas und streckte zuerst nur eine Hand hindurch.
Auch wenn ich Marie gesagt hatte, dass sie nicht erschrecken sollte, sah ich doch, wie sie zusammenzuckte, als sie die Hand zu sehen bekam. Ungläubig starrte sie darauf, und ihr Staunen wurde noch größer, als ein Arm folgte der auch noch Gesellschaft von einem Zweiten bekam.
Ich sah, dass sie etwas sagen wollte, aber kein Ton kam aus ihrem offen stehenden Mund. Stattdessen zeigte sie mit einem Finger auf meine Arme, konnte es nicht verstehen, was sie sah.
Jetzt war ich soweit vorgedrungen, dass ich den restlichen Weg gehen konnte, nein, musste. Egal was passierte. Also streckte ich auch noch meinen Kopf ...
... hindurch.
Marie bekam keine Luft mehr als sie mich sah und sackte einfach in sich zusammen. Leider war ich nicht so schnell, dass ich sie auffangen konnte, aber so wie es aussah, prallte sie nicht direkt mit dem Kopf auf den Boden.
Ich kam ganz durch den Spiegel, beugte mich über Marie und hob sie vorsichtig auf, um sie auf Klaras Bett zu legen. Hier setzte ich mich daneben, öffnete die Verschnürung vor ihrer Brust, damit sie besser Luft bekam, und wartete darauf, dass sie aus ihre Ohnmacht erwachte.
Es dauerte nicht lange, bis ihre Augenlieder anfingen zu flattern. Sie öffnete langsam die Augen fixierte mich und starrte mich an.
"Herr Christoph, seid ihr das wirklich? Das kann einfach nicht sein. Ihr der Mann aus dem Spiegel? Warum, wie geht das?"
Ich sah auf sie herab und lächelte sie an. Sie hatte den Schock anscheinend besser überwunden, als ich gedacht hätte.
"Ja, ich bin das wirklich!", dann nahm ich eine ihrer Hände in die meinen, damit sie mich spüren konnte, "siehst du, ich bin aus Fleisch und Blut. Sei mir nicht böse, aber ich konnte es dir nicht sagen. Es wäre nicht gut gewesen!"
Marie sah mich noch immer an und sicher kam ihr gerade in den Sinn, was sie mir alles erzählt hatte. In ihren Augen sicher sehr peinlich. Dafür hatten wir aber im Moment keine Zeit. Ich musste sie anders nutzen, konnte mich nicht zu lange mit Erklärungen aufhalten.
"Marie, ich werde dir später alles erklären, jetzt muss ich aber etwas anderes erledigen. Bitte sei mir ...