1. Spieglein, Spieglein ...


    Datum: 30.01.2020, Kategorien: Sonstige,

    ... wie viele sie waren.
    
    Auf der anderen Seite der standen zwei relativ große Kisten, die seltsamerweise von außen dick mit Pech oder Teer eingekleistert waren. Nur ein kleiner Spalt rum herum zeigte an, wo der Deckel auf dem Unterteil lag.
    
    Zuerst interessierten mich natürlich die Beutel und es hätte mich fast gewundert, wenn sie etwas anderes enthalten hätten, als Münzen. Ich schnappte mir einen davon und öffnete ihn.
    
    Er war gefüllt mit den Münzen, die ich bereits kannte. Allerdings nur von einer Sorte. Sie waren säuberlich getrennt worden, was mir sehr zugutekam. Waren meine doch ebenfalls noch getrennt.
    
    Viel Zeit durfte ich nicht verlieren. Sofort begann ich, die Münzen auszutauschen. Dabei ging es schneller als gedacht, nur reichte mein Vorrat lang nicht aus, um alle mitnehmen zu können. Ich schnappte mir immer die Beutel, die am weitesten hinten lagen, damit sie vorne ihre ursprüngliche Ordnung behielten. Außerdem nahm ich nur aus einer bestimmten Lage. Sollte ich noch einmal wiederkommen, wusste ich genau, wo die Falschen lagen. Ich wollte mich schließlich nicht selber beschubsten.
    
    Es dauerte länger als ich gedacht hatte, aber nach einer dreiviertel Stunde war ich fertig, schnappte mir meine Beute und verließ den Raum so schnell es ging. Drückte ich noch einmal gegen den Stein, ging die Tür wieder zu. Ein wirklich interessanter Mechanismus, den ich aber nicht erkunden wollte.
    
    Als ich endlich wieder oben ankam, stand Marie immer noch da und man konnte ...
    ... sehen, dass sie erleichtert war, als sie mich wiederkommen sah.
    
    "Alles in Ordnung!", erklärte ich mit einem lächeln, was Marie erwiderte. Wieder half sie mir beim Transport. Es dauerte nicht lange, da hatte ich alles durch den Spiegel geschafft. Zum Schluss stand ich noch vor Marie. Sie sah mich wieder ungläubig an und ich umarmte sie.
    
    "Es wird alles gut, glaube mir! Wir werden das zusammen schaffen!"
    
    "Herr Christoph, könnt ihr mich nicht mitnehmen?"
    
    Sie zitterte, als sie das fragte, aber leider konnte ich ihr diesen Wunsch nicht erfüllen. Ich schüttelte langsam meinen Kopf und sie verstand. Eine Art Resignation trat in ihren Gesichtsausdruck und sie tat mir leid.
    
    "Ich komme wieder!", versprach ich ihr und sie nickte einmal. Was sollte sie auch sonst tun.
    
    Später saß ich an meinem Küchentisch und wog die Münzen ab. Zwanzig Kilo hatte ich mitgenommen, zwanzig wieder mitgebracht. Zusammen mit den anderen, die ich schon hatte, ein kleines Vermögen.
    
    Es gab noch mehr zu holen und ich fuhr sofort zu meinem Münzhändler, bestellte weitere Repliken. Er nahm es mit einem Schulterzucken entgegen.
    
    Sie nächsten Tage war ich damit beschäftigt, im Keller die Säckchen auszutauschen. Marie half mir dabei, indem sie mich immer darüber informierte, wenn die Herrschaften nicht zuhause waren. Zu meinem Erstaunen kam es öfter vor, als ich angenommen hatte. Sie hatten alle außerhalb zu tun, was mir sehr gelegen kam.
    
    Es dauerte vier Tag, bis ich fast alles ausgetauscht hatte, ...
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