1. Spieglein, Spieglein ...


    Datum: 30.01.2020, Kategorien: Sonstige,

    ... Munde zusammen.
    
    Als nächstes öffnete ich den Sekt, der ein leises Plopp von sich gab. Eine Flasche tiefrotem und schwerem Sekt aus russischer Herstellung. Er würde genau Klaras Geschmack sein, da war ich mir sicher.
    
    Ich ließ die perlende Flüssigkeit in breite Sektschalen fließen und sah dem rosafarbenen Schaum zu, wie er sich wieder setzte. Dann reichte ich eines der Gläser Klara, die es mit Vorsicht zwischen die Finger nahm.
    
    "Auf uns und das wir in unserem neuen Heim glücklich werden!", meinte ich und nahm mit Klara zusammen einen ersten Schluck, wobei man sehen konnte, dass Klara der Geschmack gefiel. Sie nippte zuerst nur ein wenige daran, nahm dann aber einen größeren Schluck.
    
    Sofort wusste ich, dass die Flasche noch leer werden würde. Mit dem Zeug hatte ich schon öfters Frauen überredet, ein wenig länger zu bleiben. Nicht fair, aber effektiv. Dabei möchte ich aber betonen, dass die Frauen niemals betrunken waren, nur guter Laune.
    
    Kaum hatten wir diese erledigt, ging die Tür auf und Marie kam herein. Sie trug noch ein weiteres Tablett und stellte es zusätzlich auf den Tisch. Jetzt war kaum noch ein Zentimeter frei.
    
    Klara und ich setzten uns hin und übersahen erst einmal die Auswahl, während Marie in einer Ecke hinter Klara stehen blieb. Sie war wohl nicht dazu eingeladen worden mitzuspeisen und würde uns nur im Bedarfsfall bedienen.
    
    Ich beugte mich vor und wollte mir gerade eines der kleinen Häppchen nehmen, als ich sah, wie Klara ihren Kopf heftig ...
    ... hin und her schüttelte, was Klara nicht sehen konnte. Ohne zu wissen warum, ließ ich meine Finger weiter kreisen und achtet dabei genau auf Marie. Bei einem der nächsten Stücke nickte sie und ich nahm davon.
    
    Es schmeckte sehr gut, war eine kleine Pastete mit Geflügelfleischfüllung. Sehr zart und geschmackvoll. Klara nahm von dem, was ich mitgebracht hatte und lies es sich auf der Zunge zergehen.
    
    Mehrer Stücke folgten und ich achtete genau darauf, wie Marie reagierte. Sie lotste mich sozusagen zu bestimmten Köstlichkeiten, wobei ich nicht erkennen konnte, warum. Klara nahm auch von den Eigenen, hielt ich aber von denen fern, die mir Marie anzeigte, nicht zu essen.
    
    Ich war noch nicht halbwegs gesättigt, als Klara auf einmal doch eines derer nahm, die ich nicht essen sollte. Sie tat es auch nicht, sondern hielt es vor mich hin und säuselte mit einer mehr als freundlichen Stimme: "Bitte, das müsst ihr einfach probieren. Ich habe es extra für euch herstellen lassen. Normalerweise bekommt man es nur am Hofe von Königen. Es ist viel zu kostspielig für normale Leute wie uns. Aber bei euch haben wir einmal eine Ausnahme gemacht.
    
    Es roch köstlich, eine Fischfarce auf einer Art Keks mit ein paar schwarzen Kügelchen darauf, die wie Kaviar aussahen.
    
    Wieder sah ich aus dem Augenwinkel, wie Marie ihren Kopf schüttelte, sogar noch stärker als zuvor. Wenn sich nicht aufpasste, musste es selbst Klara sehen.
    
    Ich roch noch einmal daran, sagte aber: "Es riecht so köstlich, leider ...
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