1. Spieglein, Spieglein ...


    Datum: 30.01.2020, Kategorien: Sonstige,

    ... auch noch nicht. Sagt man doch, dass Männer auch noch im hohen Alter Kinder zeugen können!"
    
    "Ich weiß nicht, ob das so stimmt!", meinte ich und sah Klara dabei tief in die Augen, "ich befürchte, dass dort öfters mal ein anderer Mann nachgeholfen hat!"
    
    Klara schmunzelte und lachte dann herzlich.
    
    "Ihr seid komisch Christoph. So etwas sagt man doch nicht. Aber ihr könntet recht haben. Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, als wenn ich auch nicht von meinem Vater abstamme. Ich habe kaum eine Ähnlichkeit mit ihm. Nur mein Geschäftssinn ist so ausgeprägt wie seiner!"
    
    Das glaubte ich ihr aufs Wort. Sie war gerade dabei, es zu beweisen.
    
    "Ein Mann braucht dazu immer viel Energie. Vor allem danach ist er immer ausgelaugt. Er muss das Verlorene wieder auffüllen, sonst fühlt er sich unwohl. Wir würden uns wünschen, dass wir dann etwas zu essen bekommen!"
    
    Das stimmte natürlich nicht, aber Klara wusste das natürlich nicht.
    
    Ich grinste sie an und sah auf das Essen, was sich noch vor uns häufte.
    
    "Zu gerne hätte ich noch etwas gegessen, aber ich kann einfach nicht mehr. Es war ein wirklich schöner Abend, aber ich denke, ich werde mich jetzt zurückziehen. Ich bin so müde wie selten zuvor!"
    
    Noch deutlicher konnte ich nicht mit dem Zaunpfahl winken. Klara griff jetzt selber zur Flasche, schenkte sich erneut ein und trank das Glas mit einem Zug aus. Dabei schien sie zu überlegen, kam dann auf das, was ich ihr förmlich vor die Füße geworfen hatte und ihr Gesicht bekam ...
    ... einen seltsamen Ausdruck.
    
    Sie stand auf und kam um den Tisch herum und beugte sich zu mir herunter.
    
    "Ich könnte machen, dass ihr wieder Hunger bekommt. Was würdet ihr davon halten?"
    
    Ich nickte und Klara nahm ein kleines Tablett, packte einige der Häppchen darauf, von denen mir abgeraten worden war, und hielt es in einer Hand. Die andere streckte sie mir entgegen und gab mir damit zu verstehen, dass ich mitkommen sollte.
    
    Zuvor drehte sie sich aber noch zu Marie herum und forderte sie auf, uns zu folgen. Ich schnappte mir die zweite Flasche, die ich mitgebracht hatte, und folgte Klara, die mich hinter sich herzog.
    
    Wir gingen in ihr Zimmer. Hier stellte sie das Tablett auf den kleinen Tisch neben ihrem Bett und drehte sich zu mir herum.
    
    "Christoph, ich glaube es gibt hier im Raum etwas, was ihr schon einmal gehabt habt und sicher noch einmal genießen wollt!"
    
    Ich verstand Klara genau und nickte nur einmal. Sofort sah Klara in Maries Richtung. Die das Spiel mitspielte. Dabei war ich mir nicht sicher aus welchem Grund. Wollte sie nur gute Miene zum bösen Spiel machen oder kam es ihr gerade Recht. Dass sie mich mochte, war kein Geheimnis. Außerdem hatte sie nichts zu verlieren, dafür steckte sie inzwischen viel zu tief mit in der Sache.
    
    "Zieh dich aus!", kam von Klara und es klang ähnlich, wie ich es bei ihrer Mutter gemacht hatte.
    
    Marie zierte sich noch etwas, immerhin hatte sie nichts getrunken, wie beim letzten Mal. Doch letztendlich ließ sie ihr Kleid ...
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