Spieglein, Spieglein ...
Datum: 30.01.2020,
Kategorien:
Sonstige,
... grinsen. Gut, dass sie es nicht sehen konnte. Wer weiß, was sie sich gedacht hätte.
"Es hat etwas geschaukelt, aber es ist nichts kaputt gegangen!", log ich um Klaras Version des ganzen zu bestätigen. "Beim nächsten Mal bitte etwas vorsichtiger!"
Bei dieser Antwort hätte ich fast laut gelacht, konnte mich aber gerade noch davon zurückhalten.
Währenddessen hatte Klara sich auf die Rekamiere gesetzt, und da ich tiefer war als sonst, konnte ich den Saum von mindestens einem weißen Unterrock sehen. Dazu kamen schwarze, zierlich wirkende Schuhe, die leicht vor und zurück wippten. Hinzu kam, dass Klara kleiner wirkte, als sie wahrscheinlich war. Dabei konnte ich das gar nicht sagen, da mir ein Vergleich fehlte. Nach unserem metrischen System konnte sie sowohl zwei Meter oder nur einen Meter groß sein. Alles war möglich, sogar noch extremere Sachen.
"Wo bin ich?", fragte ich, denn darauf konnte ich mir keinen Reim machen.
"Ich habe euch in mein Schlafzimmer bringen lassen. Dabei war es nicht einfach, euch hierher zu bekommen. Es hat mich große Überredungskünste bei meinem Vater gekostet, euch zu bekommen. Immerhin gibt es noch mehr Spiegel, die so groß sind wie eurer. Aber ich habe es geschafft, wie man sieht. Auch wenn Vater nicht verstanden hat, warum ausgerechnet diesen. Da er aber seiner Tochter nichts abschlagen kann, habe ich meinen Willen bekommen!"
Bei dieser Antwort grinste sie hintergründig und sah mit lustig wirkenden Augen in meine Richtung.
"Im ...
... Spiegelzimmer hätte ich euch nicht so oft und lange sehen können. Man ist dort niemals lange alleine und in der Nacht hat man dort auch nur wenig zu suchen. Oder versucht doch einmal jemandem zu erklären, warum man in der Dunkelheit, vor einem Spiegel steht. Das macht keinen Sinn. Ihr kommt aber heute noch an diese Wand!"
Während sie das sagte, streckte sie die Hand aus und zeigte mit einem Finger auf die linke Wand.
"Von dort aus könnt ihr mich besser sehen und ich euch!" Dabei grinste Klara mit einem hintergründigen Lächeln im Gesicht. Kaum hatte sie das gesagt, hörte ich im Hintergrund ein Klopfen, was von einer Tür herrühren musste.
Klara stand auf und verschwand in der Richtung. Darauf hin hörte ich ein paar lauter werdende Stimmen. Zwei stämmige Männer traten vor den Spiegel, befestigten zwei große, stabil wirkende Haken an der gezeigten, linken Wand und hoben den Spiegel an. Wenige Sekunden und Flüche später, hing ich an meinem neuen Platz und sah neugierig geradeaus.
Jetzt hatte ich freie Sicht und konnte den ganzen Raum überblicken. Er war größer als angenommen, aber hatte lange nicht die Ausmaße des Saals. Gut zu erkennen war ein großes, breites Himmelbett, was am anderen Ende des Raumes stand. Es war aus fast schwarzem Holz gefertigt worden, wobei die Stützen für den Himmel wie eine Wendeltreppe geschnitzt worden waren. Darauf lagen mehrerer große, farblich intensiv leuchtende Kissen, die alles kuschelig wirken ließen. Über der Bettdecke selber lag eine ...