1. Spieglein, Spieglein ...


    Datum: 30.01.2020, Kategorien: Sonstige,

    ... Freude über das neue Objekt, welche mich gefangen hielt.
    
    Da ich nicht ewig dort sitzen bleiben konnte, ging ich den Rest des Tages dem nach, was ich vorgehabt hatte, bevor ich den Spiegel gekauft hatte. Alles Tätigkeiten des normalen Lebens, nichts Besonderes.
    
    Erst gegen Abend konnte ich mich wieder meinem momentanen Lieblingsstück widmen. Immerhin wollte ich schlafen gehen, und da ich dies im Allgemeinen im Schlafzimmer tat, war es nur zu natürlich.
    
    Kaum stand ich im Schlafzimmer, betrachtete ich ihn erneut und war mit mir und der Welt im Einklang. Zuerst setzte ich mich auf das Bett und betrachtete erneut den Spiegel. Wuchtig sah er aus und wie aus einer anderen Welt, zumindest aus einer anderen Zeit, wobei ich die Epoche seiner Herstellung nur schätzen konnte. Irgendwo zwischen dem 16ten und 18ten Jahrhundert schätzte ich, konnte aber auch jünger sein, vielleicht ein Stück aus dem Historismus. Doch dagegen sprach die Verarbeitung des Holzes. An der Rückseite hatte ich anhand der Sägemusterung erkannt, dass sie unregelmäßig gewesen war. Also schied eine maschinelle Verarbeitung aus. Dieses Holz war noch mit der Hand gesägt worden. Das sprach für ein älteres Datum.
    
    Wenn ich es mir allerdings genau betrachtete, war es mir egal. Immerhin hatte ich das Stück für mich gekauft und wollte es behalten. Hier ging es nicht um Gewinn oder Verlust, sondern um mein Vergnügen. Dabei spielten solche Dinge keine Rolle mehr.
    
    Da es draußen dunkel geworden war, richtete ich ...
    ... meine beiden Nachttischlampen so aus, dass der Rahmen zum Teil angestrahlt wurde und der Goldüberzug glänzte. Fast strahlte die Vergoldung und gab dem Ganzen den Anschein von etwas Neuem.
    
    Erst mehrere Minuten später, konnte ich mich von seinem Anblick losreißen und zog mich langsam aus, um ins Bett zu gehen. Was mich daraufhin dazu bewegte, dies vor dem Spiegel zu machen, kann ich nicht sagen. Es war einfach so, dass er groß genug war, mich abzubilden und das hatte ich zuvor noch nicht gehabt. Dabei wirkte es für mich befremdlich, wie ich mir selber zusah, wie ich ein Kleidungsstück nach dem anderen fallen ließ. Es hatte etwas von Voyeurismus, sich selber zu betrachten. Wenn auch mit einem seltsamen Gefühl dabei, machte ich weiter, obwohl mir klar war, dass mir niemand dabei zusehen konnte.
    
    Als ich bei meiner Unterhose angekommen war, stoppte ich einen Moment. Ein fröstelndes Gefühl überzog meine Haut und ich erschauerte einen Augenblick. Mir kam es vor, als wenn mich jemand beobachtete, obwohl das nicht sein konnte.
    
    Mich selber einen Dummkopf nennend, hakte ich meine Finger in das Gummi ein und zog mir, mit einem Grinsen im Gesicht, die Unterhose so weit herunter, dass sie von der Schwerkraft angezogen selbstständig zu Boden fiel.
    
    Nun stand ich nackt vor dem Spiegel und betrachtete mich zuerst frontal. Dabei wunderte ich mich ein wenig, dass mein kleiner Freund sich langsam versteifte. Immerhin war das Bild gegenüber von mir, eines was ich kannte, nämlich ich ...
«12...8910...209»