1. Club der Feen Teil 01


    Datum: 03.03.2020, Kategorien: Transen

    ... Zeigefinger hoch, was ich als Zeichen für ‚Achtung, Vorsicht' verstand. Sie nickte und holte aus der Schublade so eine Art Mischung aus fleischfarbenem Hüfthalter und Höschen, wie ich es schon mal in einer Zeitungsreklame von Playtex gesehen hatte. Sie gestikulierte mit der flachen Hand etwas, was ich nach kurzem Nachdenken so interpretierte, dass die enge Hose flach bleiben musste!
    
    Etwas widerstrebend ließ ich mir das Ding von ihr anziehen. Sie nickte strahlend, als sie mich auf das Bett schubste und als nächstes mir die blickdichte Strumpfhose anzog. Darüber kam die enge. Lange Hose und die lockere Jacke des Hosenanzuges. Ich fühlte das seidenweiche Gewebe auf meiner Haut. Mich überlief ein Schauer aus Aufregung und Nervosität. Die Nervosität nahm noch zu, als sie mir die ebenfalls roten Schuhe mit dem Absatz anzog. Was geschah bloß mit mir?
    
    Haruka sah mich an und drückte dann auf eine Klingel an der Wand. Sie zog mich langsam hoch und ließ mich einmal um mich selbst drehen. Keine halbe Minute später klopfte es an der Tür. Haruka öffnete und dieser Thomas Kranz kam hereinspaziert:
    
    „Du hast einen guten Job gemacht, Haruka. Es sieht ganz gut aus -- es fehlt nur noch ein gepolsterter Büstenhalter, damit es authentisch genug wirkt."
    
    Das war mir nun doch zu viel. Was dachte sich der Typ dabei? Hatte er sie noch alle? Ich protestierte.
    
    „Bernd, wenn du hier als Travestiekünstler auftauchst, ist das praktisch kein Risiko. Du übernimmst einfach die Aufträge der ...
    ... Belgierin Bernice Bouton und gibst Dich als sie aus. Das ist einfach, denn du kannst Französisch exzellent sprechen. Da kommt keiner mit dem Hundertfünfundsiebziger, denn die ursprüngliche Bernice ist eine Frau, die sich als Mann verkleidet. Sieh es einfach als eine Art doppelter Fasching an."
    
    Grummelnd stimmte ich dem zu. Er umrundete mich einmal und nickte dann zufrieden, bevor er mir einen Klaps auf den Hintern gab, woraufhin ich protestierte. Er zuckte mit den Schultern:
    
    „Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Die Bedienungen in den privaten Clubs bekommen das von den Gästen häufig genug zu spüren -- und es hilft beim Trinkgeld!"
    
    Das hörte ich überhaupt nicht gerne. Das war doch keine gute Idee:
    
    „Herr Kranz, das mag ja sein, aber ich finde es bedenklich. Wenn das ein Udl mitbekommt, dann winkt doch gleich der Paragraph 175."
    
    Der Mittzwanziger lachte herzlich auf und grinste mich süffisant an:
    
    „Deshalb hast du ja auch in der öffentlichen Bar und dort auf der Bühne den Künstlernamen ‚Bernice Bouton' und trägst den Hosenanzug samt BH. Klar, du musst mit dem Künstlernamen unterzeichnen, sonst ist es nur halb so viel wert. Selbstverständlich sind alle unsere Bedienungen in der Bar weiblich. Das ist völlig in Ordnung. Es gibt einige Travestie-Bars auf Sankt Pauli."
    
    Dann zwinkerte er mit den Augenbrauen:
    
    „In die privaten Clubs hingen darf kein Bulle rein, das ist nur mit Hausdurchsuchungsbefehl möglich. Dort wird also kein Bulle meckern, wenn sich eine unserer ...