Weeslower Chroniken I - 1997 - Nadine - Kapitel 2 - Das Alte Forsthaus
Datum: 05.03.2020,
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Schamsituation
... anlächelte und höflich grüßte, antwortete die Dame sehr freundlich und rief aufs Geratewohl laut in den Garten hinein nach dem dort irgendwo versteckten Michael und wünschte ihm einen schönen Tag.
Mittlerweile war auch der grobe Stoff von Nadines Jeans-Shorts feucht vom Schweiß und reichlich angestaubt, und am liebsten hätte sie diese jetzt auch ausgezogen. Aber sie trug darunter keinen Slip. Morgens in der Eile hatte sie sich nur das Nötigste übergeworfen, alle ihre Unterhöschen lagen nun in ihrer Tasche, die sich irgendwo weit weg bei ihrer Oma befand. Und die Shorts waren auch extrem eng, so dass es ohne darunter einfach angenehmer war.
Sie ertappte sich dabei, dass sie die Vorstellung, was hier, heute, an diesem Ort wohl noch passieren könnte, mehr und mehr beschäftigte und das alles immer aufregendere Formen annahm.
Mitten in eine weitere Pause hinein kam eine junge Frau in einem Sommerkleid vom gegenüberliegenden Haus her und blieb an der Pforte stehen. Mit etwas Abstand folgte Tomasz.
"Hallo Agata!" rief Schneider. "Komm herein."
"Ich wollte nur..." begann sie, dann stockte sie. Sie hatte Nadine bemerkt, die mit Wasserflaschen in der Hand gerade aus dem Haus trat. "Wer..."
Die schlanke, attraktive Frau von etwa Ende zwanzig sprach nicht weiter, sondern schaute nur fragend in Richtung der Männer.
Das tat auch Nadine, um zu sehen, wie sich diese, allen voran Michael verhalten würden. Doch dann stellte sie die Flaschen ab und ging, ohne deren ...
... Reaktion abzuwarten, aus einer spontanen Eingebung heraus ganz offen auf die Agata genannte Frau zu, nur mit ihren knappen Hot Pants bekleidet.
"Hallo, ich bin Nadine. Ich bin eine Ex-Schülerin von Michael." Mittlerweile schämte sie sich ihrer Blöße kein bisschen.
"Hallo." meinte Agata nur kurz, als sie ihr etwas widerwillig die Hand gab, dann schaute sie an dem jungen barbusigen Mädchen vorbei und meinte leicht verärgert: "Wiktor, kommst Du? Wir müssen in die Stadt!"
"Okay!" Schneider klatschte in die Hände. "Genug für heute. Ich bin platt, Ihr habt mir großartig geholfen. Geh, Wiktor, Agata ruft! - Agata, sei lieb zu den beiden, sie sind die besten Arbeiter der Welt!"
"Ich weiß." meinte Agata mürrisch. Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging zurück in Richtung ihres Hauses. Wiktor stieg in eine Hose, räumte wortlos die Geräte zusammen, hob zum Abschied nur kurz die Hand zum Gruß und folgte ihr. Auch Aron brach auf. Er stieg tatsächlich splitternackt in sein Auto, das am Wegesrand in einer Feldauffahrt parkte, und fuhr so davon.
*
"Die fand das wohl nicht so gut, oder?" meinte Nadine schmunzelnd, als die zwei Männer und die hübsche Frau über die Straße hinweg fort gegangen waren und deutete dabei an sich herab.
"Das stimmt. Agata kann so herrlich eifersüchtig sein. Aber sie ist eine wunderbare Person." Dann wandte er sich Nadine zu. "Aber schön, dass Du hier bist! Und gleich so hier herumläufst! Es passt einfach gut hierher - und gut zu Dir. Deine Mutter hat ...