Weeslower Chroniken I - 1997 - Nadine - Kapitel 2 - Das Alte Forsthaus
Datum: 05.03.2020,
Kategorien:
Schamsituation
... in ihr wuchs dieser unwiderstehliche Impuls: Mach es! Und jetzt war sie sich ganz sicher: Es war richtig, egal, was passieren würde. Sich jetzt auszuziehen, würde sie sich nicht schutzlos oder wehrlos fühlen lassen, sondern frei und stark! Eher mächtig als ohnmächtig. Also, Nadine Bauer, warum nicht gleich, sagte sie sich, sich dessen bewußt, dass sie hier zwangsläufig früher oder später ohnehin vor derselben Entscheidung stehen würde.
Nadine nestelte am Saum ihrer Jeans-Shorts. Als er auffordernd nickte, gab sie sich einen Ruck, öffnete das letzte Stück vom Reißverschluß, zog die Shorts in einer einzigen schnellen Bewegung an sich herab und wollte es dann in Richtung der Bank an der Hauswand werfen. Doch so sportlich sie war, Werfen war noch nie ihre Stärke gewesen. Sie warf zu hoch, die Shorts blieben in einem Ast des Lindenbaums über ihr hängen. Sie musste dreimal hochhüpfen, bis sie den Stoff mit den Fingerspitzen erwischte. Michael lachte, und sie musste mit einstimmen. Das gemeinsame Lachen löste die Anspannung und tat gut.
Nun war sie also völlig nackt, und sie spürte sofort, wie viel besser es so war. Auch wenn ihr Herz dabei heftig klopfte. Sie ging langsam auf ihn zu, und Schneider betrachtete sie dabei, ganz unverwandt, einmal von oben bis unten. Sein ohnehin mächtiger Schwanz wuchs unübersehbar ein wenig vor ihm auf. Nadine konnte seinen Blick fast körperlich auf sich, auf ihrer Haut spüren. Dieser selbstbewußte, distanzlose, ja, indiskrete Blick ...
... verunsicherte sie nun erneut.
„Schau nicht so!“ bat sie schüchtern.
„Okay.“ Er hatte ein Einsehen und sah ihr wieder in die Augen. „Kommst Du?“
Sie nickte stumm, atmete einmal tief durch und kam auf ihn zu. Sie bemühte sich dabei tapfer, so locker wie möglich zu erscheinen, nicht doch irgendwie mit den Händen ihre Blöße, ihre reine, blanke Scham oder ihren festen kleinen Busen zu verbergen.
"Du wirst sehen, ist viel besser so." meinte er. "Gar kein Höschen darunter?"
"Nö." antwortete sie möglichst beiläufig. Dann scherzte sie: „War kein Platz mehr drunter.“
"Du bist schön nahtlos braun gebrannt." stellte er fest. "Sonnst Du Dich gern nackt?"
"Na ja." Sie wies an sich herunter. "Das ist größtenteils aus dem Solarium. Und ein paar Mal in den letzten Tagen habe ich mich auf unserer Terrasse gesonnt. - Aber, Michael..." Sie stockte und sah ihn mit gesenktem Kopf an, dann fuhr sie fort, in einem beinahe entschuldigenden Tonfall: "FKK und so, also so richtig, so nackig vor anderen, das habe ich seit vielen Jahren nicht mehr gemacht. Jedenfalls nicht mehr, seit ich Kind war."
"Keine Sorge, Nadine", meinte er lässig mit einer abwehrenden Handbewegung, "davor muss man keine Angst haben. Man muss nur mal damit anfangen, dann ist es ganz schnell in Leib und Blut übergegangen. Ganz schnell denkt man dann gar nicht mehr darüber nach, dann bist Du es halt. Du wirst sehen."
"Ja, das werde ich." Sie fand selbst, dass das keine allzu kluge Erwiderung war, aber ihr fiel dazu ...