1. Im Institut


    Datum: 05.03.2020, Kategorien: Hausfrauen

    ... auch mehr."
    
    Annette kann sich denken, was er meint, sie nickt.
    
    „Es kommt aber gar nicht so selten vor, dass diese Sonderwünsche nicht verlangt werden, besonders bei verheirateten Paaren."
    
    „Ich", Annette zögert, „ich musste an meinen Mann und an meinen Freund denken, sie sind mir wichtig. Wenn ich mit ihnen... Wenn es passiert wäre, wäre es für mich ein Treuebruch gewesen." Sie schaut Thorsten an, „Sie sind ein gutaussehender Mann, letzte Woche, wenn sie da zu mir gekommen wären." Sie beendet den Satz nicht.
    
    „Sie sind eine schöne Frau, ich hätte gerne ihre Wünsche erfüllt."
    
    Beide sehen sich an und schweigend. Die Kaffeemaschine unterbricht die Stille.
    
    Nun müssen beide lachen. Annette steht auf, um die Kaffeekanne zu holen.
    
    „Darf ich eine persönliche Frage stellen?", fragt Annette als sie sich wieder gesetzt hat.
    
    „Ja natürlich."
    
    „Wie denkt ihre Freundin über ihren Beruf? Weiß sie davon?"
    
    Thorsten grinst, „Freund. Keine Freundin. Ich lebe mit einem Mann zusammen."
    
    „Oh! Sie sind..."
    
    „Schwul? Nein, nicht so richtig." Thorsten sieht, dass Annette ihn neugierig mustert „Ich mag schon Frauen, ich schlafe gerne mit Frauen und ich gebe ihnen auch das, was sie brauchen. Mit meinem Freund ist es aber anders. Er ist älter als ich. Er ist auch keine Schönheit, aber..." Thorsten zuckt hilflos mit den Schultern.
    
    „Sie lieben ihn." Annette schaut Thorsten verträumt an.
    
    „Ja", sagt der, „ich liebe ihn und er liebt mich" Thorstens Augen glänzen dabei ...
    ... und Annette legt ihm ihre Hand auf den Arm. „Das ist schön." Sagt sie leise.
    
    Thorsten lächelt sie an, „Eine Frau kann das verstehen"
    
    „Liebe hat nicht viel mit dem Alter oder dem Aussehen zu tun", sagt Annette, „Und warum sollen sich Männer nicht lieben können."
    
    Annette wechselt unbewusst vom förmlichen sie zum du, „Weißt du, da habe ich bei Manfred auch Angst. Angst, dass er sich verlieben könnte."
    
    „Manfred ist mein Mann, er arbeitet jetzt für das Institut", fügt sie noch erklärend zu.
    
    Auch Thorsten wechselt zum vertraulichen du, „Ich weiß, was dein Mann macht, ich habe mich über euch informiert bevor ich hierhergekommen bin."
    
    Annette schlägt kurz die Augen nieder. Nun ist es Thorsten der seine Hand auf ihren Arm legt, „Du brauchst dich deswegen nicht zu schämen. Das Institut ist für solche Situationen da. Die Hauptsache ist, dass es euch gut geht, dass ihr glücklich seid."
    
    Annette lächelt ihn wieder an, „Ja, das stimmt."
    
    „Für Manfred scheint es auch eine gute Entscheidung gewesen zu sein. Ich habe mir heute Morgen sein Profil angesehen, er ist sehr begehrt."
    
    „Aus diesem Grund wollte Frau Brunken ihn auch fest im Institut anstellen." Es ist Annette anzusehen, dass sie stolz auf ihren Manfred ist.
    
    „Oh ja, die verschlossenen Männer...", Thorsten wedelt mit der Hand, „Die sind so heiß..."
    
    „Wirklich?"
    
    „Oh ja, ich hoffe nur, dass Bernd sich nie mit einem trifft."
    
    „Bernd ist dein Freund? Warum sollte er das tun?"
    
    „Ja, so heißt mein Freund. ...
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